• Ei tuloksia

4.2 Systematische Analyse der Verben

4.2.3 Das Wirken des Heiligen Geistes

In den römisch-katholischen Epiklesen bezeichnen die Verben werden (KATH. 2x2, KATH. 3x3, KATH. 4x2) und heiligen (KATH. 2, KATH. 3, KATH.

4). das vorausgesetzte und erwünschte Wirken des Heiligen Geistes.

Werden äußert den Wunsch, dass die Gaben den Kommunikanten Leib und Blut werden und dass die Kommunikanten eins/ein Leib und ein Geist/ein Leib durch den Heiligen Geist/in Christus/im Heiligen Geist werden. In KATH. 4 hört die Bitte noch nicht auf, sondern geht weiter: „,ein Leib werden im Heiligen Geist, eine lebendige Opfergabe in Christus zum Lob deiner Herrlichkeit.“ Heiligen kommt immer in Verbindung mit der Heiligung der Gaben vor. In KATH. 2 kommt der Heilige Geist indirekt vor: „Sende deinen Geist auf diese Gaben herab und heilige sie“. Es ist anzunehmen, dass der Heilige Geist am Heiligen beteiligt ist, besonders deshalb, weil es in den anderen Fällen ausdrücklich die Aufgabe des Heiligen Geistes darstellt. In KATH. 3 wird Gott gebeten, die Gaben durch seinen Geist zu heiligen und in KATH. 4 ist der Heiliger Geist der Handelnde, „der Geist heilige diese Gaben“.

Das erwünschte Resultat der Heiligung ist immer, dass die Gaben den Kommunikanten Leib und Blut werden, die Heiligung verändert also die Abendmahlsgaben.

Wie schon erwähnt, wird in diesem Kapitel die Epiklese des Ersten Hochgebets nicht berücksichtigt, weil keine direkte und deutliche Erwähnung des Heiligen Geistes vorkommt. Die anderen drei Epiklesen sind sich in den Formulierungen der Epiklesen ähnlich. Es ist offensichtlich, dass sie gleichzeitig und nach dem gleichen Muster verfasst wurden.

Die Epiklesen des Band III Abendmahl beinhalten insgesamt 10 Verben, die das vorausgesetzte und erwünschte Wirken des Heiligen Geistes äußern.

Es handelt sich dabei um heiligen (CH 1, CH 2, CH 3, CH 4, CH 5, CH 6, CH 10, CH 16, CH 17x2), erneuern (CH 1, CH 2, CH 3, CH 4, CH 5, CH 6, CH 10), wandeln (CH 1, CH 2, CH 3, CH 4, CH 5, CH 6, CH 10), segnen (CH 11, CH 12, CH 15, CH 16, CH 17x2), machen (CH 7, CH 11, CH 16), sein (CH 14, CH 16), teilhaben (CH 9), helfen (CH 13), annehmen (CH 13) und beleben (CH 17).

In den meisten Epiklesen (CH 1 - CH 6 und CH 10), in denen heiligen vorkommt, wird schlicht gebeten, dass die Gläubigen durch den Heiligen Geist geheiligt werden. In CH 17 wird auch gesagt, was die Heiligung bewirken soll:

„Mit ihm segne und heilige auch uns zu deinem Dienst.“ In den Epiklesen CH 16 und CH 17 stehen die Abendmahlsgaben in Fokus. In CH 16 heißt es: „durch ihn segne und heilige uns diese Gaben, Brot und Wein, zur wahren Gemeinschaft seines Leibes und Blutes.“ In CH 17 wiederum wird gebeten:

„Mit ihm segne und heilige diese deine Gaben zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heils.“ Hier ist es auch klar, dass das Abendmahl etwas bewirkt, nicht nur ein Erinnerungsmahl darstellt. Die Bitte, dass die Gläubigen erneuert werden, fällt immer mit der Bitte um Heiligung zusammen: „…heilige und erneuere uns durch ihn“ oder „Durch ihn heilige und erneuere uns“.

Wandeln kommt in den gleichen Epiklesen wie erneuern vor. Normalerweise beschränkt sich die Aufgabe des Heiligen Geistes auf die Abendmahlsgaben

und/oder auf die Gläubigen, aber hier gerät die ganze Welt ins Blickfeld:

„Wandle du durch deinen Geist diese Welt zum Reiche deines Sohnes.“ oder

„durch ihn wandle diese Welt zum Reiche deines Sohnes.“. Das Objekt des Segnens variiert in den Texten. Die Epiklese CH 16 ist am geizigsten, denn nur die Gaben werden gesegnet. Die Gläubigen profitieren davon aber auch, weil die Gaben „zur wahren Gemeinschaft seines Leibes und Blutes.“ führen sollen.

Epiklese CH 17 löst das so, dass zweimal um den Segen gebeten wird. Die erste Bitte bezieht sich auf die Gaben, die zum Brot des Lebens und zum Kelch des Heils gesegnet und geheiligt werden sollen. Die zweite Bitte lautet „Mit ihm segne und heilige auch uns zu deinem Dienst.“. Der Segen ist somit mit der Aufgabe der Christen verbunden. In den Epiklesen CH 11 und CH 12 sollen Gaben und die Gläubigen gesegnet werden „Segne mit deinem Geist uns und diese deine Gaben,“ (CH 11) und „, segne uns und diese Gaben zur Gemeinschaft mit Jesus Christus und miteinander.“ (CH 12). In CH 15 wird gebeten: „Wir erheben unsere Herzen zu dir, Vater aller Güte, und bitten dich um deinen Heiligen Geist: Segne diese Gaben, segne uns selbst und die ganze Gemeinde,“. Hier ist der Vater derjenige, der segnet, aber aus dem Zusammenhang ist anzunehmen, dass der Heilige Geist auch in diesen Vorgang involviert ist. Die Kombination Gaben, uns und die ganze Gemeinde irritiert. Wer ist mit uns gemeint? Die, die das Abendmahl verteilen?

Impliziert das, dass in den Epiklesen, in denen die ganze Gemeinde nicht erwähnt wird, nur der Liturg und die Helfer gesegnet werden und die Gemeinde ohne Segen bleibt? Machen kommt dreimal vor. In CH 7 soll der Heilige Geist alle (Gläubigen) zum Leibe Christi machen, in CH 11 die Gaben im Glauben zur Gemeinschaft mit Leib und Blut Christi und in CH 16 sollen die Gläubigen des ewigen Lebens durch die Kraft des Heiligen Geistes teilhaftig gemacht werden. Sein ist in zwei Epiklesen zu finden. In CH 14 lautet die Formulierung: „Sende deinen Geist; lass Christus in den Zeichen von Brot und Wein in unserer Mitte gegenwärtig sein.“ Die Formulierung passt mit der klassischen Abendmahlslehre Erinnerungsmahl der deutschsprachigen Schweizer Reformierten schlecht zusammen, weil Christus gegenwärtig sein soll, aber vielleicht könnte es auch so interpretiert werden, dass Christus geistlich gegenwärtig ist. Der Ausdruck „in den Zeichen von Brot und Wein“

ist merkwürdig und provoziert die Frage, welche metaphysische Interpretation dahintersteckt. Was bedeutet Zeichen von etwas, das existiert?

In CH 16 heißt es, dass die Gläubigen durch den Heiligen Geist Glieder am Leibe Christi werden. Teilhaben kommt in CH 9 in dem Kontext vor, dass die Gläubigen an Leib und Blut Christi teilhaben werden. Es ist nicht ganz klar, ob der Heilige Geist involviert ist in der Formulierung „Sende deinen Heiligen Geist auf uns und lass uns teilhaben am Leib und Blut deines Sohnes.“ In CH 13 kommen helfen und annehmen vor „…dass er uns hilft, einander anzunehmen, wie du uns angenommen hast.“. Beleben kommt in CH 17 vor

„…und belebe deine Kirche mit dem Hauch deines Mundes.“.

Die Epiklesen des Evangelischen Gottesdienstbuches beinhalten insgesamt 26 Verben, die das vorausgesetzte und erwünschte Wirken des

Die linguistische Analyse der Verben in den Epiklesen

Heiligen Geistes bezeichnen. Es handelt sich um erneuern (DE 2, DE 4, DE 17), machen (DE 1, DE 3, DE 15), schaffen (DE 3x2, DE 13), sein (DE 3, DE 13, DE 17), spenden (DE 1, DE 17), heiligen (DE 2, DE 4), empfangen (DE 2, DE 4), nehmen (DE 3, DE 13), bewahren (DE 3, DE 13), befreien (DE 3, DE 13), bekommen (DE 5, DE 6), segnen (DE 10, DE 11), schenken (DE 1), versöhnen (DE 1), trösten (DE 3), beleben (DE 3), begleiten (DE 3), wirken (DE 8), eintreten (DE 13), weissagen (DE 14), haben (DE 14), sehen (DE 14), werden (DE 15), suchen (DE 17), einhauchen (DE 17) und sein (DE 17).

In DE 17 wird der Heilige Geist als jemand definiert, der der Kommunikanten erneuert. In den Epiklesen DE 2 und DE 4 befinden sich beinahe identische Formulierungen: „Sende auf uns herab den Heiligen Geist, heilige und erneuere uns an/nach Leib und Seele, damit wir unter diesem Brot und Wein Christi Leib und Blut zu unserem Heil empfangen,“. Die Heiligung und Erneuerung haben als Ziel, das Abendmahl zum Heil zu empfangen. In zwei Epiklesen wird der Wunsch geäußert, dass die Gläubigen an Leib und Seele neu gemacht werden. In DE 15 wird der Geist als jemand definiert, der lebendig macht. Schaffen erscheint dreimal. In DE 3 und in DE 13 wird der Heilige Geist als „Leben schaffender Geist unseres Gottes“ beschrieben.

Später, in DE 3, wird gebeten, dass der Heilige Geist Gerechtigkeit und Frieden schaffen möge. Sein kommt dreimal vor. Zwei Epiklesen thematisieren „ein Leib sein in Christus“. In DE 17 lautet die Formulierung: „Kommt an diesen Tisch, um dem Leben spendenden Geist nahe zu sein.“, was bedeutet, dass der Geist nicht nur Leben spendet, sondern auch im Abendmahl anwesend ist.

Spenden ist zweimal zu finden. In DE 1 wird der Heilige Geist als Atem, der Leben spendet beschrieben. In DE 17 ist vom „Leben spendenden Geist“ die Rede. Die Bitte, dass der Heilige Geist die Gläubigen heiligen soll, befindet sich in den Epiklesen DE 2 und DE 4. Wie aus dem schon zitierten Text zu sehen ist, ist es das Ziel, dass das Abendmahl zum Heil empfangen wird. Empfangen ist ebenfalls in diesem Zitat erwähnt. Im Fall von Wohnung nehmen, was in den Epiklesen DE 3 und DE 13 zu finden ist, wird der Heilige Geist direkt angesprochen: „,nimm Wohnung in uns,“. Bewahren kommt in den gleichen zwei Epiklesen vor. Es wird in DE 3 gebeten: „Bewahre (Leben schaffender Geist) durch uns deine Schöpfung“ und in DE 13: „,dass wir deine (Leben schaffender Geist) Schöpfung bewahren“. Hinzu kommen zwei interessante Aspekte. Das Wirken des Heiligen Geistes wird auf die Schöpfung erweitert, es beschränkt sich nicht nur auf die Gaben oder die Gläubigen, wie normalerweise, und es wirkt auch nach dem Abendmahl. Theologisch ist bemerkenswert, dass von der Schöpfung als Schöpfung des Heiligen Geistes gesprochen wird, obwohl die Tendenz herrscht, die Schöpfung als Resultat des Wirkens des Vaters anzusehen, auch wenn der Geist mitbeteiligt ist. Natürlich können die drei göttlichen Personen nicht klar voneinander getrennt werden, aber trotzdem wird der Schöpfungsakt normalerweise dem Vater zugeschrieben. Der Heilige Geist soll die Gläubigen in den beiden Epiklesen, in denen befreien vorkommt, aus der lähmenden Hoffnungslosigkeit befreien.

Bekommen befindet sich in zwei Epiklesen. Die Gläubigen sollen Anteil an

dem Leben bekommen, das in Jesus Christus erschienen ist, und es soll das Resultat der Sendung des Heiligen Geistes sein. Somit verbindet der Heilige Geist das Abendmahl mit dem ewigen Leben, weil das Leben, das in Jesus erschienen ist, wohl das ewige Leben bedeutet. Die Bitte um segnen ist nicht eindeutig als Wirken des Heiligen Geistes greifbar, aber die Formulierung lässt annehmen, dass der Heilige Geist involviert ist: „Sende uns deinen Geist und segne (uns) dieses Mahl.“ In DE 1 wird der Heilige Geist als etwas beschrieben, das den Kommunikanten ein Leben schenkt, das nicht vergeht, folglich geht es um das ewige Leben. Die Formulierung „,der uns Menschen versöhnt in der Kraft Jesu Christi.“ ist ebenfalls in DE 1 zu finden. Die Versöhnung ist traditionell die Aufgabe des Sohnes, aber hier sieht es so aus, als ob der Heilige Geist versöhnen würde. Allerdings nicht allein, sondern in der Kraft Christi.

Trösten ist wie beleben und auch begleiten, als erwünschte Folge der Sendung des Heiligen Geistes definiert. Die Begleitung ist genauer beschrieben: „,uns begleitet in alle Wahrheit…“. Im Fall von wirken, wird nicht erklärt, worin die Wirkung besteht: „Lass deinen Geist unter uns wirken,“. Eintreten kommt in Epiklese DE 13 vor. Die Gläubigen sollen für Frieden und Gerechtigkeit eintreten. Es erinnert stark an die Bitte mit dem Verb schaffen. Die drei Verben weissagen, Träume haben und Gesichte sehen kommen alle in Epiklese DE 14 vor. Die Bitte stammt eindeutig direkt aus der Bibel: „Gieße deinen Geist aus, dass unsere Söhne und Töchter weissagen, dass unsere Alten Träume haben und die Jungen Gesichte sehen.“ Diese gehören zwar zu den Aufgaben des Heiligen Geistes, aber in der Abendmahlssituation kommen sie sehr seltsam vor. Wie sähe wohl die Reaktion aus, falls jemand aus der Gemeinde beim Abendmahl oder direkt danach weissagen würde? In Epiklese DE 15 gibt es vier Verben, die mit dem Wirken des Heiligen Geistes zu tun haben, aber weil sie aufzählen, was der Geist in der Geschichte des Christentums vollbracht hat, sind sie anamnetisch und sagen nichts darüber aus, was der Heilige Geist beim Abendmahl bewirken soll. Epiklese DE 15 spricht davon, dass die Gläubigen mit dem Heiligen Geist erfüllt werden sollen, damit sie ein Geist und ein Leib werden. Suchen kommt einmal vor.

Der Heilige Geist lässt die Gläubigen nach Wahrheit und Gerechtigkeit suchen. Von finden ist keine Rede, nur von suchen. In der gleichen Epiklese wird der Heilige Geist als etwas beschrieben, was den Gläubigen Kraft einhaucht. Das Verb sein kommt in der Formulierung: „Kommt an diesen Tisch, um dem Leben spendenden Geist nahe zu sein.“ vor. Sie thematisiert die Anwesenheit des Geistes.

Im Jumalanpalvelusten kirja gibt es vier Verben, die das vorausgesetzte und erwünschte Wirken des Heiligen Geistes beschreiben. Es handelt sich um empfangen (FI 1, FI 2, FI 3, FI 4, FI 5), segnen (FI 1, FI 3), beteiligen (FI 3) und vertrauen (FI 4). Die Einheitlichkeit der Epiklesen wird auch bei der Betrachtung der Verben deutlich, bei denen es um die erwünschte Wirkung des Heiligen Geistes geht. Empfangen kommt nämlich in allen Epiklesen vor und in allen wird der Wunsch geäußert, dass das Abendmahl im Glauben/glaubend empfangen wird. Ob das die lutherische (oder nur die

Die linguistische Analyse der Verben in den Epiklesen

finnische?) Angst ausdrückt, dass das Abendmahl unwürdig oder irgendwie falsch empfangen werden könnte? Segnen kommt zweimal vor. In FI 1 soll Gottes Heiliger Geist die Gläubigen segnen, damit sie Leib und Blut Jesu Christi im Glauben empfangen würden. In FI 3 ist es unklar, in wieweit der Heilige Geist in das Segnen involviert ist: „Sende deinen Heiligen Geist und segne diese Gaben, das Brot und den Wein, durch welche wir an Leibe und Blut Christi beteiligt werden,“. Die Formulierungen könnten als zwei getrennte Bitten betrachtet werden, aber auch wenn Gott segnen soll, ist anzunehmen, dass die Sendung des Heiligen Geistes etwas mit dem Segnen zu tun hat. Er ist mindestens unterstützend dabei. Beteiligen kommt in FI 3 vor.

Wie aus dem Zitat oben ersichtlich wird, hat die Beteiligung mit dem Segnen der Abendmahlsgaben zu tun, in das der Heilige Geist involviert ist. Vertrauen befindet sich in Epiklese FI 4. Die genaue Formulierung lautet: „Sende deinen Heiligen Geist, sodass wir auf das Versprechen der Vergebung der Sünden vertrauen…“ Der Heilige Geist soll Vertrauen schenken.