• Ei tuloksia

3.2 Die Epiklesen der evangelisch-reformierten

3.2.5 Epiklesen im Teil Einzelstücke

Die dreizehnte Epiklese trägt den Titel Einladung und Gebet vor dem Mahl362. Sie stammt aus der Materialsammlung für Gottesdienste in neuer Gestalt (Gebete zum Abendmahl Nr. 27) von der Evangelischen Landeskirche in Baden, BRD363. Das Gebet ist mit Gebete zum Abendmahl Nr. 27 identisch, außer der Stille in der Mitte364.

Die vierzehnte Epiklese befindet sich in dem Einzelstück, das Eucharistisches Gebet heißt365. Das eucharistische Gebet ist eine leicht geänderte Version eines katholischen Hochgebets, des sogenannten Schweizer Hochgebets, das Hochgebet für die Kirche in der Schweiz366. In Erläuterungen und Quellenangaben wird behauptet, dass es vier neue Hochgebete im Zusammenhang mit der Synode 72 gäbe, aber auch wenn es

358 LK 1983, 256.

359 LK 1983, 403.

360 Kupfer 1973, 124–128; Reifenberg 1973, 1,5.

361 LK 1983, 256; Kupfer 1973, 124–128.

362 LK 1983, 278.

363 LK 1983, 405.

364 LK 1983, 278; Materialsammlung für Gottesdienste in neuer Gestalt 1980 Gebete zum Abendmahl Nr. 27.

365 LK 1983, 282.

366 Arx 1977, 287; LK 1983, 282.

Die Abstammung der Epiklesen

nach vier Hochgebeten aussieht, ist es ein Hochgebet mit einer Auswahl an Präfationen, dazu passenden Kommunionsepiklesen und Interzessionen367. So konnte umgegangen werden, dass nur ein Hochgebet geschaffen werden durfte368. Es wurde 1974 vom Liturgischen Institut Zürich der römisch-katholischen Kirche im Zusammenhang mit der Synode 72 herausgebracht.369 Das Original heißt Jesus kehrt an keiner Not vorüber, und ist die dritte Variation des Schweizer Hochgebets370. Völker beschreibt es als recht ausführliches römisch-katholisches Hochgebet, das im Zusammenhang mit der Synode 72 entstanden ist371. Nach Cadotsch war das Ziel der Synode 72, von den Beschlüssen des II. Vatikanischen Konzils auszugehen und sich der Aufgabe zu stellen, die neugewonnene Sicht des Konzils auf die Verhältnisse der Schweiz anzuwenden372. In den Erläuterungen und Quellenangaben wird geschrieben, dass es nur wenige notwendige Änderungen zwischen den Originalen und der geänderten Version gab373. Beim Vergleich der Texte wird deutlich, dass „notwendig“ typische katholische Akzente bedeutet, obwohl alle Änderungen nicht direkt von der Lehre abzuleiten sind374. Zu den sprachlichen Änderungen zählt, dass unserm mit unserem und unsern mit unseren ersetzt ist375. Die Formulierung „der hingegeben wird für euch“ 376 in den Einsetzungsworten entspricht der ursprünglichen, nicht approbierten Fassung des Messbuch-Manuskriptes, die als Vorlage diente377. In der Neuauflage wurde die Formulierung der approbierten Formulierung der Einsetzungsworte des Messbuches angepasst, mit der Folge, dass die jetzige Fassung der katholischen Einsetzungsworte nicht mit denen in der Epiklese Nummer 14 identisch ist378. In der Epiklese Nummer 14 gibt es zwei Möglichkeiten für den Anfang des Hochgebetes und beide sind nicht identisch mit dem katholischen III Jesus geht an keiner Not vorüber. Die erste Variante des Wechselgrußes ist bis zur ersten Antwort der Gemeinde gleich. In der katholischen Version heißt es „Und mit deinem Geiste.“, und in der reformierten Version „Sein Geist sei mit dir.“ In der reformierten Version ist es möglich die Antwort der Gemeinde wegzulassen, sodass die Pfarrperson alleine betet: „Der Herr sei mit euch. Erhebet die Herzen und lasset uns

367 Arx 1977, 287; LK 1983, 282.

368 Arx 1977, 287.

369 LK 1983, 405.

370 LK 1983, 405.

371Völker 2000, 214.

372 Cadotsch 2000, 315.

373 LK 1983, 405.

374 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 11-14; LK 1983, 281-282.

375 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 11,14; LK 1983, 281, 284.

376 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 11,14; LK 1983, 282.

377 Arx 1977, 290

378 Arx 1977, 290.

danken dem Herrn, unserem Gott“. 379 In dem reformierten Gebet ist „(von Emmaus)“ weggelassen worden380. Die größten Unterschiede bis jetzt sind in der Konsekrationsepiklese zu finden, was auch verständlich ist. Die katholische Version lautet: „Darum bitten wir dich, allmächtiger Gott: Sende Deinen Geist über Brot und Wein, damit Jesus Christus mit Leib + und Blut in unserer Mitte gegenwärtig wird.“ Die reformierte Version dagegen hat eine andere Formulierung: „Darum bitten wir dich, allmächtiger Gott: Sende deinen Geist ; laß Christus in den Zeichen von Brot und Wein in unserer Mitte gegenwärtig sein.“ 381 Die katholische Formulierung „Schau herab auf dieses Opfer, auf Christus, der sich mit Leib und Blut hingibt“ scheint bei den Reformierten in der Form „Schau auf sein Opfer, auf Christus, der sich mit Leib und Blut dahingegeben hat“ 382. Die Gebete für den Papst und den Bischof wurden in der reformierten Version logischerweise ausgelassen383. Die ursprüngliche Formulierung „Mache die Kirche zu einem Ort der Wahrheit und Freiheit“ hat sich in den Händen der Reformierten in „Mach deine Kirche zu…“ verwandelt384. „Vater, erbarme dich unserer Brüder und Schwestern, die im Frieden Christi heimgegangen sind“ wurde in „…die im Frieden entschlafen sind“ umformuliert385. Die Formulierung „Lass uns in Gemeinschaft mit der seligen Jungfrau und Gottesmutter Maria, mit den Aposteln und Blutzeugen (mit dem heiligen N./ mit den heiligen N.N.) und mit allen Heiligen dich loben und preisen…“ wurde in „Laß uns Gemeinschaft mit den Engeln und Seligen, den Aposteln und Blutzeugen und den Glaubenden aller Zeiten dich loben und preisen…“ geändert386. Die letzte Umformulierung betriff das Gotteslob,

„Durch ihn und mit ihm und in ihm ist dir, Gott allmächtiger Vater…“ hat in der Version der Reformierten die Form „Durch ihn und mit ihm und in ihm wird dir dargebracht, Gott allmächtiger Vater…“387.

Die fünfzehnte Epiklese trägt ebenfalls die Überschrift Eucharistisches Gebet388. Ihr Autor ist Walter Lotz und die Epiklese wurde in seinem Buch vom 1977 Das Mahl der Gemeinschaft veröffentlicht389. Die beiden Gebete sind nicht ganz identisch, sondern das neuere wurde leicht überarbeitet. Die Überarbeitungen sind hauptsächlich Modernisierung der Sprache.390 Nach

379 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 11; LK 1983, 281.

380 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 12; LK 1983, 282.

381 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 12; LK 1983, 282.

382 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 13; LK 1983, 283.

383 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 13; LK 1983, 284.

384 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 13; LK 1983, 284.

385 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 14; LK 1983, 284.

386 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 14; LK 1983, 284.

387 Hochgebet für die Kirche in der Schweiz „Gott führt die Kirche“ 1980, 14; LK 1983, 285.

388 LK 1983, 404–405.

389 LK 1983, 405.

390 LK 1983, 285; Lotz 1977, 29.

Die Abstammung der Epiklesen

Völker stammt dieses Gebet aus dem geistlichen Umkreis der Evangelischen Michaelsbruderschaft391.

Die sechzehnte Epiklese ist schlicht Epiklese genannt392. Sie stammt aus der Schaffhauser Kirche, die als einzige unter den reformierten Kantonalkirchen der Schweiz seit 1860 eine an der Messordnung orientierte Abendmahlsliturgie hatte. Das Formular befindet sich im Sonderdruck von 1953 und auch in AG 1950 als Formular V. 393Die sechzehnte Epiklese ist mit der Epiklese im Sonderdruck vom 1953 fast identisch, obwohl es ein paar kleine inhaltlich unwichtige Änderungen gibt394. Zwischen den Versionen von 1953 und 1860 gibt es mehr Unterschiede395, aber es ist klar, dass die Version des Gebets von 1953 aus der Liturgie von 1860 stammt396. Völker bekräftigt, dass die Epiklese aus der Gottesdienstordnung Schaffhausen stammt. Er sieht in dieser Epiklese eine Ähnlichkeit mit der Präfation, die seiner Meinung nach offensichtlich aus Ritter397 genommen wurde. Er findet, dass die Epiklese ebenfalls Anklänge dieser Quelle zeigt398.

Die siebzehnte Epiklese ist Epiklese nach den Einsetzungsworten genannt399. Ihr Autor ist Paul Kramer und sie wurde in seinem Buch von 1960 Das heilige Amt veröffentlicht400. Die Epiklese ist außer der groß geschriebenen höflichen Anrede identisch mit dem Anfang der Epiklese nach den Einsetzungsworten bis zu „Und wie du deinen Christus auferweckt hast…“

401 Nach Völker stammt dieses Gebet aus dem geistlichen Umkreis der Evangelischen Michaelsbruderschaft, aber sein Vorbild sei älter als das der Epiklese Nummer fünfzehn402.

391 Völker 2000, 214.

392 LK 1983, 289.

393 LK 1983, 405; Sonderdruck vom 1953, 1953, 11.

394 LK 1983, 289; Sonderdruck vom 1953, 1953, 11.

395 Es sind einige Verben weggelassen worden und zum Schluss hat man hinzugefügt „Und wie du deinen Sohn auferweckt hast von den Toten, so mach auch uns teilhaftig des ewigen Lebens durch die Kraft deines Heiligen Geistes“, was im Gebet vom 1983 auch zu finden ist.

396 Sonderdruck vom 1953, 1953, 11; Ordnung des Gottesdienstes für die evangelisch-reformierte Kirche des Kantons Schaffhausen, 1860, 126.

397 Was mit Ritter gemeint ist, geht nicht hervor.

398 Völker 2000, 214.

399 LK 1983, 289.

400 LK 1983, 406; Kramer 1960, 21.

401 LK 1983, 289; Kramer 1960, 21.

402 Völker 2000, 214.

3.3 DIE EPIKLESEN DER EVANGELISCHEN KIRCHE