• Ei tuloksia

5.4 Motivationsfaktoren

5.4.5 Ebene des Unterrichts

5.4.5.2 Lehrkraftspezifische Aspekte

Auf der Ebene des Unterrichts sind neben den kursspezifischen auch die lehr-kraftspezifischen Aspekte angesiedelt. In Anlehnung an Dörnyei (1994: 278) geht es dabei um die Persönlichkeit der Lehrkraft, die Einfluss auf die Motivation der Lernenden haben kann. In Bezug auf lehrkraftspezifische Aspekte wurden den Befragten (n=1019) drei Aussagen zur Beurteilung vorgelegt, die im Folgenden dargestellt werden. Ähnlich wie bei den kursspezifischen Aspekten wird auch in Bezug auf die lehrkraftspezifischen Aspekte eine Aufschlüsselung nach dem Lernstatus vorgenommen.

Als erstes geht es um die Aussage DeutschlehrerInnen sind sympathisch (11.27:

Vokie kalbos mokytojai yra malon s). Diese wurde in die Befragung mit auf-genommen, da laut Dörnyei (1994: 278) Lernende das Bedürfnis haben können, bei der Lehrkraft einen guten Eindruck zu hinterlassen – umso mehr, wenn man die Lehrkraft sympathisch findet. Dörnyei spricht in diesem Zusammenhang von

affiliation drive. Die Befragten wurden gebeten, mit Hilfe einer fünfstufigen Ska-la von völlig für starke Zustimmung bis gar nicht für vollständige Ablehnung zur Sympathie der Deutschlehrkräfte Stellung zu nehmen. Im Folgenden werden die Ergebnisse – ähnlich wie in Bezug auf die kursspezifischen Aspekte – sowohl für die gesamte Gruppe (n=1019), für die der errechnete Mittelwert von 2,47 (± 1,16) bereits auf eine leichte Zustimmung hindeutet, als auch unterteilt nach dem Lern-status dargestellt:

DeutschlehrerInnen sind sympathisch (in Prozent)

völlig

Grafik 85. Lehrkraftspezifische Aspekte I: Sympathisch (nach Lernstatus) Wie Grafik 85 zeigt, sind von den 1019 Befragten 45,9% eher oder völlig der Auffassung, dass DeutschlehrerInnen sympathisch sind; 15,3% sehen dies eher oder gar nicht so. Die Aufschlüsselung nach dem Lernstatus zeigt im Hinblick auf die Sympathie der Deutschlehrkräfte, dass 61,6% der Lernenden Deutschlehrer-Innen eher oder völlig für sympathisch halten und nur 7,7% dies eher oder gar nicht so sehen. Auch bei den ehemaligen Deutschlernenden lässt sich diesbezüg-lich mehr Zustimmung (44,0%) als Ablehnung (18,0%) ausmachen, und bei den Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund ist die große Gruppe derer auffällig, die mit teilweise antworten (47,6%). Zudem ist die Ablehnung bei den Befragten oh-ne Deutschlern-Hintergrund am höchsten unter den drei nach Lernstatus ausdiffe-renzierten Gruppen und liegt bei fast 25%; das Image ist also schlechter als die Erfahrungen, die in den Aussagen der (ehemaligen) Deutschlernenden zum Aus-druck kommen. Ähnlich wie bei den kursspezifischen Aspekten zeigt sich in Be-zug auf die Einschätzung der Sympathie der Deutschlehrkräfte, dass sich die Ler-nenden deutlich positiver äußern als die ehemaligen DeutschlerLer-nenden und die Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund, wobei die sehr divergenten Antworten

der Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund auffällig sind, die lediglich auf dem Hörensagen basieren und somit das Image wiedergeben.

Nachdem in einem ersten Schritt der Sympathie der Deutschlehrkräfte nachge-gangen worden ist, soll im Folgenden eruiert werden, ob die Qualität der Lehr-kraft überhaupt einen Einfluss auf die (Nicht-)Wahl von Deutsch hat. Mit Eine gute Deutschlehrkraft ist entscheidend für die Wahl von Deutsch (11.33: Lemia-mas veiksnys, renkantis vokie kalb , yra geri šios kalbos mokytojai) wurde den Befragten dabei eine Aussage vorgelegt, die von den ExpertInnen in den Vorge-sprächen in Bezug auf Deutschlehrkräfte geäußert worden war. Was unter „gut“

verstanden werden kann, wird dabei offen gelassen. Die Aussage sollte auf einer fünfstufigen Skala von völlig bis gar nicht bewertet werden. Auch hier seien im Folgenden die Ergebnisse sowohl für die gesamte Gruppe, für die ein Mittelwert von 2,77 (± 1,24) ermittelt wurde, als auch aufgeschlüsselt nach dem Lernstatus vorgestellt:

Eine gute Deutschlehrkraft ist entscheidend für die Wahl von Deutsch (in Prozent)

Grafik 86. Lehrkraftspezifische Aspekte II: Gute Lehrkraft als entscheidend für die Deutsch-Wahl (nach Lernstatus)

Wie in Grafik 86 abzulesen, stimmen der Aussage, dass eine gute Deutschlehr-kraft für die Wahl von Deutsch entscheidend ist, 40,0% aller Befragten eher oder völlig zu, während 26,9% eher oder gar nicht dieser Ansicht sind. Sowohl bei den Lernenden als auch bei den ehemaligen Deutschlernenden und Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund findet sich diesbezüglich mehr Zustimmung als Ableh-nung: Die entsprechenden Werte der Zustimmung liegen bei 47,3% (Lernende), 34,0% (ehemalige Deutschlernende) und 32,6% (Befragte ohne Deutschlern-Hintergrund), während die Anteile der Ablehnung sich auf 25,5% (Lernende),

30,7% (ehemalige Deutschlernende) bzw. 29,1% (Befragte ohne Deutschlern-Hintergrund) belaufen. Es zeigt sich also, dass fast die Hälfte der Lernenden eher oder völlig der Auffassung sind, dass eine gute Deutschlehrkraft für die Wahl von Deutsch entscheidend ist, während lediglich ein Drittel der ehemaligen Deutsch-lernenden und der Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund diese Ansicht teilen.

Allerdings fällt auch der große Anteil in allen drei Lernstatusgruppen auf, der für teilweise optiert: Während bei den Lernenden 25,5% sagen, dass eine gute Lehr-kraft teilweise die Wahl von Deutsch beeinflusst, sind es bei den ehemaligen Deutschlernenden sogar 35,3% bzw. bei den Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund 35,7%. In allen drei Lernstatusgruppen sprechen sich somit mehr als zwei Drittel der Befragten dafür aus, dass eine gute Lehrkraft zumindest teilweise entscheidend für die Wahl von Deutsch ist. Insgesamt ist – ähnlich wie bereits in Bezug auf die kursspezifischen Aspekte – festzuhalten, dass die Antworten der Deutschlernenden deutlich positiver ausfallen als die der ehemaligen Deutschler-nenden und der Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund.

Auch die letzte Aussage, die den Befragten in Bezug auf lehrkraftspezifische As-pekte zur Beurteilung vorgelegt wurde, basiert auf den Vorgesprächen mit den ExpertInnen. In den Vorgesprächen wurde geäußert, dass Deutschlehrkräfte [...]

besser als die Lehrkräfte anderer Fremdsprachen (11.35: Vokie kalbos moky-tojai yra geresni už kit užsienio kalb mokytojus) seien, was in dieser Formulie-rung in den Fragebogen aufgenommen wurde. Das Antwortverhalten der Befrag-ten bezüglich dieser Aussage wird im Folgenden präsentiert, wobei neben den Resultaten für die gesamte Gruppe der Befragten, für die bereits der Mittelwert von 3,80 (± 1,12) auf ein ablehnendes Antwortverhalten verweist, wiederum auch die nach dem Lernstatus aufgeschlüsselten Ergebnisse vorgestellt werden:

1,7

Deutschlehrkräfte sind besser als die Lehrkräfte anderer Fremdsprachen (in Prozent)

Grafik 87. Lehrkraftspezifische Aspekte III: Besser als Lehrkräfte anderer Fremdsprachen (nach Lernstatus)

Wie Grafik 87 zu entnehmen ist, stimmen von den 1019 Befragten nur 12,3% der Behauptung Deutschlehrkräfte sind besser als die Lehrkräfte anderer Fremdspra-chen eher oder völlig zu, während 62,0% eher oder gar nicht dieser Auffassung sind. Zieht man wiederum den Lernstatus in Betracht, so zeigt sich, dass knapp ein Fünftel der Lernenden (19,0%) eher oder völlig mit dieser Auffassung kon-form geht, während dies für knapp die Hälfte der Lernenden (49,7%) eher oder gar nicht zutrifft. Anders sieht es bei den ehemaligen Deutschlernenden und den Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund aus: Hier stimmen nur 6,0% (ehemalige Deutschlernende) bzw. 5,9% (Befragte ohne Deutschlern-Hintergrund) dieser Aussage eher oder völlig zu, während rund drei Viertel der ehemaligen Deutsch-lernenden (71,3%) und der Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund (75,4%) eher oder gar nicht diese Auffassung teilen. Es zeigt sich also, dass dieser von den Ex-pertInnen hervorgehobene Aspekt von den Befragten klar negiert wird und Selbst- und Fremdbild in diesem Punkt nicht übereinzustimmen scheinen. Gleichzeitig sei darauf hingewiesen, dass die Aussagen der Befragten jedoch nicht so gedeutet werden sollten, als wären Deutschlehrkräfte schlechter als Lehrkräfte anderer Fremdsprachen, und dass es bei den Aussagen der Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund wiederum um das Image geht. Insgesamt festzuhalten ist zudem, dass sich – wie bereits für die kursspezifischen Aspekte herausgestellt wurde – auch in Bezug auf die vorliegende Aussage abzeichnet, dass sich die Lernenden positiver äußern als die ehemaligen Deutschlernenden und die Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund.

Zusammenfassend lässt sich für die lehrkraftspezifischen Aspekte festhalten, dass die Antworttendenzen der drei nach Lernstatus aufgeschlüsselten Gruppen – wie bereits bei den kursspezifischen Aspekten – bei allen Fragen in die gleiche Rich-tung gehen: Die Deutschlernenden beurteilen die erfragten Charakteristika des Deutschunterrichts deutlich positiver als die ehemaligen Deutschlernenden und die Befragten ohne Deutschlern-Hintergrund.

Vergleicht man die Mittelwerte für die lehrkraftspezifischen Aspekte, stellt sich das Ergebnis folgendermaßen dar:

Tabelle 14. Ranking für Lehrkraftspezifische Aspekte

Rang Motivationsfaktor Mittelwert

1 sympathisch 2,47

2 entscheidend für die Wahl von Deutsch 2,77

3 besser als Lehrkräfte anderer Fremdsprachen 3,80

Am meisten Zustimmung erfährt im Vergleich das Item, demzufolge Deutsch-lehrkräfte sympathisch seien (2,47), gefolgt von dem Faktor entscheidend für die Wahl von Deutsch (2,77). Diese beiden lehrkraftspezifischen Aspekte werden von den Befragten eher positiv beurteilt, d. h. es überwiegt die Zustimmung gegen-über der Ablehnung. Was den Faktor besser als Lehrkräfte anderer Fremdspra-chen betrifft, so ist festzustellen, dass dieser mit einem Mittelwert von 3,80 mit Abstand den letzten Platz belegt; der Mittelwert zeigt dabei an, dass die Befragten ihm überwiegend ablehnend gegenüberstehen. Gleichzeitig lässt sich erkennen, dass sich in Bezug auf den letztgenannten Aspekt anscheinend die Wahrnehmung der ExpertInnen nicht mit der der Befragten deckt, so dass wohl davon gespro-chen werden könnte, dass Selbst- und Fremdbild nicht übereinstimmen. Auf Basis aller oben ausgewerteten Items ergibt sich für die lehrkraftspezifischen Aspekte insgesamt ein Durchschnittswert von 3,01.