• Ei tuloksia

Auf zwei seiner belege, nämlich m ellel und to lla l, passt seine erklä

rung nicht, denn in diesen ist die gemination etymologisch (s. NyH7 31 u. MNy. XXII 317) und hat mit der suffigierung nichts zu tun.

wie ëbbel, kézzel, n évvel tıicħt -1 das suffix sein kann, sondern in dem gem inierten stam m konsonanten irgendein elem ent stecken m uss. W ir »orthodoxen» Sprachforscher sind der an- sicht, dass dieses elem ent der geschw undene an lau tk o n so n an t des Suffixes -val, -vel ist.

W eitergehend lesen w ir in M é sz ö ly s aufsatz: »Die flektierte form des wog. Ш ’equus’ m it dem suffix -l ist lußal. Die u rsp rü n g ­ lichere form des entsprechenden ung. ló w ar *lovs, dessen form m it dem suffixe -l also lova-l g elau te t hab en mag. D ass diese annahm e rich tig ist, bew eist der um stan d , dass es im K TSz aus der altung. periode eine solche form des ähnlich auf -v stam m au slau ten d en w ortes szó ’w o rt’ m it dem suffixe -val, -vel gibt: scovol. D en älteren form en *szovo-l, *lovo-l folgten die form en szó-vol (so ist das scovol im K TSz zu lesen)1 *ló- vo l > szó-val, ló-val und zw ar erst nach d er en tsteh u n g der nom inative szó, ló. W ir sehen also, dass die form *lov»l der altungarischen spräche das genauste lautliche ebenbild der wog. form lußal ist. D as daraus en tstan d en e suffix des h e u ti­

gen ló v al ist also etym ologisch das einfache -I u n d n ich t das entsprechende des ß ä y l; im letzteren falle sollten w ir näm lich einen ursprünglicheren «-laut fin d e n 2 und eine grundform

*lov8-vel annehm en, w oraus das heutige lóval schwerer zu erk lären wäre» (p. 61).

H ierauf erw idere ich: wenn d er älteren form *lovo-l nach d er en tsteh u n g des nom inativs ló die form * ló -v o l3 )> ló-val folgte, darf m an m it re ch t die frage stellen, w arum n ich t auch aus lova-t (akk.), lovo-n (superessiv), lova-m ’m ein pferd ’ usw. die langvokalischen form en lóvat, lóvon, lóvam usw.

e n tsta n d e n sind. E s ist sehr sonderbar, dass sich die Wirkung des n om inativs bloss auf die instrum .-kom it.-form m it angeb­

lichem -1 b esc h rän k t h a t. (Dies w äre ein zw eiter fall, in dem dieses -1 m it einem in der betreffenden form kategorie allein­

stehenden lautw andel verbunden erscheint; s. oben die gem

ina-1 M é s z ö l y s lesart lasse ich unberührt, w enn ich auch betreffs des la u tw ertes m ancher vok alzeich en ( o, a) anderer m einung bin. Ihr lau tw ert ist hier nebensache.

2 A u frich tig gesa g t, w eiss ich nich t, w ie das zu verstehen ist.

3 B erich tigt zugunsten M é s z ö l y s : *1óvo- 1.

N och einm al über den ursprung des ung. suffixes -val, -vel. 75

t i o n .) — Die beh au p tu n g , dass aus *lov»-vel »das heutige lóval schw erer zu erklären wäre», ist n ich t stichhaltig. Die erk läru n g ist g ar n ich t schwer. Näm lich: den entw icklungs- stufen *lov8 )> lou (s. 1295: H ot-lou-noguta OklSz.) )> ló folgend ist an stelle von * lo v s-v e l1 die form *lou-vel

( > -v á l) u n d sp äter ló-val g etreten . E benso sind aus formen m it anderen sekundären suffixen, wie *lov»-nek, -nál, -től, -hoz, -ra usw., die heutigen form en ló-nak, ló-nál, ló-tól, ló-hoz, ló-ra usw. en tstan d en , in den form en m it prim ären suffixen hingegen ist die ursprünglichere Stammform bew ahrt, z. b.

lova-t, lovo-n, lova-m .

D em wog. ulməl ’m it trä u m ’ soll m ittelung. alm al (lies:

álm al, von álom < altung. á lm u )2 genau entsprechen, das ebenso m it dem suffix -1 versehen sein soll, wie altung. syrolm ol (lies: sirolm ol), m ittelung. sy ra lm al, siralm al von siralom ’ fle- tu s ’; 8 die h eutigen form en sind: álom m al, siralom m al. (Zu den von Mészöly angefü h rten form en k a n n ich noch folgende hinzufügen: m ittelung. sietelm el, syetelm el ’m it eile’, bizodal- m al ’m it v e rtra u e n ’, zitiert von Melich N y K X L 234.)

Die genaue lautliche Ü bereinstim m ung des wog. ulməl und des m ittelu n g . á lm a l k ann ab er auch — u m m ich vorsichtig auszudrücken — bloss scheinbar sein, ebenso das, dass das suf­

fix d er form en syrolm ol, sy ra lm a l das p rim äre -1 ist. Im Jo k a i- kodex finden sich form en wie: siralm u al (31, 35), sy ra lm u al (34) ’m it w einen’, gyezedelm uel (26) ’m it dem siege’, kesedel- m u el (4) ’cum m oro sitate’, zerelm uel (22, 23, 30) ’m it liebe’

(lies: siralm -val, gyézëdelm -vel, késëdelm -vel, szerelm -vel), also form en von Wörtern desselben ty p u s m it dem suffix -val,

1 D er anlaut des su ffixes geh t nach m einer annahm e auf ugrisches

* ß zurück. D iese Vorstufe kann w ahrscheinlich noch für das urunga- rische, m öglicherw eise auch noch für das altungarische angenom m en w erden. (V gl. M Ny. X X I I 233, 258.) W enn ich also *-v a l, *-veI

schreibe, ist in den betreffenden fällen ev en tu elles *- ßal, *-ßel m it­

verstanden.

2 E s sei hinzugefügt: m ittelung. álm.

3 M Ể S Z Ö L Y h ä t t e h i n z u f ü g e n k ö n n e n , d a s s d i e a l t u n g . form d i e s e s w o r t e s syrolm war; s i e i s t i n d e m s e l b e n S p r a c h d e n k m a l e r h a l t e n w i e syrolmol.

-vel. Es dürfte nicht allzu gewagt sein, auf grund dieser anzu- nelimen, dass álm al aus *álm -val entstanden ist. Diese form h ä t t e sich mit Schwund des v zu álm m al entwickelt, wenn im ungarischen geminaten nicht nur zwischen vokalen Vor­

kommen würden, sondern (wie im finnischen) auch zwischen einem konsonanten und einem vokal. Solche aber gibt es nicht. Was jetzt der wortanalyse gemäss karddal ’m it säbeľ, lánggal ’mit flamme’, fonttal ’m it pfunď « kardval, lángval, fontval) geschrieben wird, lautet in der aussprache: kardal, lángal, fontal, und aus der einstigen Schreibweise alm al, syrol- mol, syralm al, siralmal, sietelm el, syetelm el, bizodalm al darf man m. e. folgern, dass der auf einen konsonanten folgende konsonant auch in jenen alten zeiten kurz war, anstatt gemi- niert zu sein. Diese Schreibweise kann demnach keineswegs als stütze der behauptung dienen, dass das suffix der angeführ­

ten kasusformen nicht -val, -vel, sondern -1 ist.

Die hierauffolgende Zusammenstellung ist: wog. piyəl ’cum filio’ ~ altung. fia l « ur- u. altung. *fiys-l). »Hier können wir also — meint M é szö ly — wiederum die identität des ung.

Suffixes -val, -vel mit dem wog. instrum.-kom it.-suffix -I beob­

achten. Wenn das suffix des altung. fia l seinen ursprung in der ung. entsprechung des ßāyỉ hätte, so müsste man folgende for­

men annehmen: *fiy8-vel > *fis-vel )> fi-vel? oder vielleicht

*fi«el? )> *fiel? . . . es ist aber zu fragen, wie man sich dann die entstehung des altung. fia l vorzustellen hätte» (p. 62). — Nun, diese sonderbare frage kann ohne das geringste kopf- zerbrechen beantwortet werden. Aus *fiy«-vel 7>> *fiel konnte fia l m it vokalangleichung entstehen, denn das stammwort gehört zu den velaren (vgl. fia-m , fiu-nk, fi-ról, fi-ra usw.).

Nichts zwingt uns also zur annahme der identität des altung.

fia l und wog. piyə-l. Ich möchte nur hinzufügen, dass ich mir das entstehen der form *fi-vel (oder schon *fi-val) aus *fi«-vel (oder schon *fis-val) so vorstelle, wie das der obigen reihe:

*lov»-vel *lou-vel ()> -v a l) ló-val, nämlich, dass sich aus der suffixlosen form *fie fi entwickelt hat und diese form dann auch in der suffigierten form *fis-vel oder *fi«-val an stelle von *fi8 getreten ist.

M é s z ö ly s annahme, dass ung. bú ’moeror’ auf urung. *buyu

N och einm al über den ursprung des ung. su ffixes -val, -vel. 11

zurückgeht, ist zu billigen, nich t aber, was darau f folgt.

E r erw a rte t näm lich eine dem altung. f ia l ähnliche altung.

form m it -1 u n d fin d et sie tatsächlich: buol (lies: búol) in der M arienklage. »Es w äre also — m eint er — w iederum schwie­

riger, das suffix dieses Wortes m it hilfe der form ßäyl zu erk lä­

ren . E s konnte das altung. b ú o l aus einem urung. *buy8-l viel leichter en tsteh en als aus einem urung. *buy8-vel» (p. 63).

— D as muss entschieden in abrede gestellt w erden. Aus *buy«-l w äre im besten falle buol (m it kurzem u), n ich t b ú o l e n ts ta n ­ den, aus urung. *buyu-l ab er (s. oben *buyu u n d vgl. 1055:

h arm u [lies: hárm u] ’d re i’: ch a rm u l [lies: xárm ul] H B 'd re i­

m al’) w äre b ú l zu erw arten (vgl. b ús ’tra u rig ’). H ingegen m einen w ir »orthodoxen»: aus *buy« (oder wie Mészöly es frü h e r schreibt: *buyu) h a t sich b ú entw ickelt, u n d dieses la u ­ te te m it dem suffix -vel versehen: *bú-vel. Aus *bú-vel ist

m it vokalangleichung ganz regelrecht * bú-vàl )> *bú-vol ent- . stan d en , d an n ist das v geschwunden: búol. (Vgl. zum Schwund nach einem labialvokal: ruuoz (lies: ruvosz) ’fuchs’ Ruoz (lies: ruosz); kovács ’schm ied’ coach (Ues: koács) u. Cuach (lies: kuács); füves ’g ra sic h t’ > F ues (lies: fües); köves ’stei- n ig ’ (vgl. dial. kü ’stein ’) > kues, cues, ques- (lies: kües) usw.

in a lte n urku n d en , s. OklSz.; ähnliche beispiele sind auch in d er heutigen Volkssprache zu finden.)

D er Verfasser fä h rt in seiner bew eisführung fort: »Das suffix d er 3. person d er einzahl w ar in d er vorungarischen periode -ị (N yhas.7 120), die heutigen h a lá la ’sein to d ’, fia ’sein sohn’, k in ja ’seine q u al’ 1 la u te te n also in der vorungarischen epoche m u ta tis m utan d is folgenderm assen: *haláİ8i8, *fisi«,2 *ki-nsis, u n d ihre form en m it dem suffix -1: * h alálsja-l, *fi«İ8-l,

*kin8İ8-l. 3 D araus sind nach abschluss der lautentw icklung 1 Ich hätte hinzugefügt: vgl. altung. q u in a GyulS (lies: kina).

2 Warum ohne y? Wenn dieser konsonant — wie wir oben gesehen haben — im urungarischen, auch noch »zu anfang der altungarischen periode» (p. 62) erhalten war und im entsprechenden wogulischen worte heutzutage noch erhalten ist, so ist er natürlich auch für das vorungarische anzunehmen.

3 Ung. kin ist ein lehnwort aus dem türkischen. Die alten türki­

schen Wörter sind, wie bekannt, in der urungarischen periode

ent-des nominativs: *haláİ8İ8 ]> *halál«i ]> *haláİ8i ]> * h a lá lé

*łıalálá noch in dem altung. Zeitabschnitt — der form *buy8İ b ú o l entsprechend — die folgenden formen zu erwarten: h alá- lá«l, fiául, kináal; und diese formen sind tatsächlich vorhan­

den: h a la la a l (lies: h aláláal) H B ., fy a a l, k y n a a l (lies: fiá a l, kínáal) ÓMS = ’halâlâval’, ’fiâval’, ’kinjâval’ (mit seinem tode, mit seinem sohn, mit seiner qual). Auch in diesen mit personalsuffixen versehenen formen ist also das v nicht aufzu­

finden, obzwar das ursprüngliche Vorhandensein des v die laut- geschichtliche grundlage der /Sāyỉ-theorie S zin n y eis bildet.

Auch das suffix dieser ung. formen ist also nicht mit ßäyl. son­

dern mit dem einfachen suffix -l zu vergleichen» (p. 63).

D ie Sprachgeschichte war M é s z ö l y gegenüber wirklich sehr zuvorkommend, indem sie ihm die erwarteten altungarischen formen zur Verfügung stellte und zwar pünktlich so, wie er sie gewünscht hat. Es sei mir nun gestattet, einen versuch zu machen, um zu sehen, ob die Sprachgeschichte auch mir die­

sen gefallen tun würde. Es gibt ausser M é s z ö l y s -1 noch zwei primäre suffixe, die zum versuch geeignet sind: das -t des akku- sativs und das -n des superessivs. Wenn diese den vorungari­

schen Wörtern M é s z ö l y s angefügt werden, bekommt man fol­

gende formen: *łıaláİ8İ8-t, *fi8ị8-t, *kin8i8-t und *haláİ8i8-n,

*fi8i8-n, *kín8İ8-n. Wenn nun aus den formen mit dem suffix -1 die altung. formen h a lá lá a l, fiáa l, k ín áal entstanden sind, dürfte ich mit den suffixen -t und -n folgende formen erwarten:

lıaláláat, fiá a t, k ín á a t und h a lá lá a n , fiáa n , kínáan. Mir aber scheint die Sprachgeschichte abhold zu sein, denn die von mir erwarteten formen liefert sie nicht. Ich muss mich mit den for­

men h a lá lá -t und h alálá-n , fiá -t und fiá-n, k ín já-t und kínjá-n begnügen, denn formen auf -áat und -áan sind nirgends zu fin­

den. Wie soll nun diese Unregelmässigkeit erklärt werden?

Ich kann mir nichts anderes vorstellen, als dass entweder die leh n t w orden, som it können *kín8i8 und *kin8İ8-l nicht einm al »mu- ta tis m utandis» für das vorungarische angenom m en werden. D ies erw ähne ich aber nicht, um Schw ierigkeiten zu m achen. Ich lasse diese form en zugunsten des Verfassers als vorungarische gelten , denn die h auptsache ist hier das w ortende -8İ8İ und w as sich daraus en t­

w ick elt hat.

N och einm al über den ursprung des ung. suffixes -va l, -vel. 79

spräche fehlerhaft ist oder dass der fehler anderswo steckt.

Mich d ü n k t, das letztere ist w ahrscheinlicher. W enn m an n ich t ganz und gar fü r das suffix -1 voreingenom m en ist, son­

dern geneigt ist, in den obigen form en das suffix -val zu suchen, so ist die frage gelöst: h alálá -al, fiá-al, k íná-al <

h alálá-v al, fiá-v al, *kíná-val (jetzt: kínjá-val) m it Schwund des v. (Vgl. zum Schwund nach illabialen vokalen: m ives ’a rti- fex’ ]> mies SchlSzj. (lies: mies); m ivelsz ’du m achst, t u s t’, m ivelni ’m achen, tu n ’ ]> m yelz, m y eln y M argL 25, 26 (lies:

m ielsz, mielni); * f i v a l > f i a l ’privignus’ B esztSzj., SchlSzj., N yirkállai (N yK X L V I 298); favágó ’holzhauer’, isten nevébe

’in gottes nam en ’, kőm íves ’m au rer’ fáguo, istennébe, kű- mies MTsz.; lev it ’seinen sa fť > leit N yr. I I 323 usw.)

Jetzt, ist Mé s z ö l y zu einem ru h e p u n k ŧ gelangt. E r h a t alle seine belege fü r die p rio ritä t der suffixform ohne v- ang efü h rt u n d folgert aus ihnen, »dass die ansicht Sz i n n y e i s, nach w el­

cher das suffix -val, -vel m it der form ßäyl identisch w äre, nicht n u r vom gesichtspunkt der bedeutungslehre aus unw ahr­

scheinlich, sondern auch vom lautgeschichtlichen gesichtspunkt aus u n an n e h m b a r ist» (p. 63).

H ier sieht m an, was aus einer anspruchslosen hypothese in k urzer zeit w erden kann! Anfangs g a lt sie als eine »überaus geistreiche und ansprechende theorie» (p. 56), b ald darau f w urde sie zu einer »scheinbar w ohlbegründeten theorie» h e ra b ­ gesetzt (ibid.), w eiter hiess es, dass sie »auch dan n zu bezwei­

feln [wäre], w enn sie lautgeschichtlich so fehlerlos w äre, wie sie auf den ersten blick zu sein scheint» (p. 57), und je tz t is t ü ber sie das vernichtende urteil gefällt, dass sie »unannehmbar»

ist.

Jedenfalls ste h t es fest, dass entw eder die eine oder die andere ansicht vom u rsprung des streitigen suffixes u n annehm bar ist.

W elche es ist, das h a t sich so halb u n d halb schon aus dem bisher gesagten herausgestellt u n d w ird aus dem folgenden hoffentlich ganz k la r werden.

D ass es ein suffix -val, -vel gibt, k an n nicht in abrede g estellt werden. W enn nun seine urform -1 gewesen ist, erw arte t m an m it gewisser neugierde die erklärung dessen, wie aus dem ein­

fachen 1-laut so eine (sit venia verbo!) w ohlbeleibte suffixform

en tsta n d e n sein soll. Mészöly versucht es zu erklären u n d zw ar folgenderm assen:

»Wir wissen, dass sich im ungarischen in intervokalischer Stellung ein anorganischer la u t h oder j (i) oder v entw ickeln kann. E s ist also selbstverständlich, dass neben den altung.

velaren form en h a la la a l, fy a a l, k y n a a l auch folgende form en m it palatalem vokalism us zu finden sind: k eg ilm eh el (lies:

k ë g y ilm é h e l, d. h.: kegyelm ével ’m it seiner gnade’) H B ., scem eh el (lies: szëm éh el, d. h.: szemével ’m it seinem auge’) GyulS. Die form en d er denkm äler der m ittelung. epoche vala- m y el, v a la m ie l (d. h.: valam ivel ’m it etw as’, s. Me l ic h: MNy.

I X , 395; A m agy. tärg y as igerag. 71) können auf zweierlei weise gelesen werden: v a la m i-el oder: valam i-i-el. E s h a t sich in solcher Stellung auch d er anorganische r-la u t in velaren Wörtern entw ickelt und zw ar noch in der altung. epoche: zaiaual (lies: szájával) GyS.

»Von den form en b ú o l, sirolm ol, fial, ålm al tre n n te n sich neben den n om inativen b ú , sirolm , fi, álm die form en -ol, -al des suffixes ab, von den formen szájával, këgy ilm éh el, vala- m ijel die form en -val, -hei, -jel desselben suffixes. L etztere form en sind in m ehreren m u n d arte n auch auf die W örter m it einem auslautenden konsonanten übergegangen. So e n tsta n d aus dem ursprünglicheren *szüm tük-el in dem dialekte des H B . szü m tü k -h el (m it eueren äugen), aus dem ursprüngliche­

re n *sár-al in d er m u n d a rt des JókC . sár-val (’m it k o t’), und s ta tt des ursprünglicheren *reg-el finden w ir in dem dialekte des DöbrC. reg-jel (’m it m orgen = m orgens’). I n einigen je tz t konsonantisch auslau ten d en Wörtern m ag die form -val, -vel schon dan n en tstan d e n sein, als das betreffende w ort noch auf d en ursprünglichen kurzen endvokal au slau tete. So: *m oloszts- ol *moloszt»-v-ol m oloszt-vol K TSz., *kívánatu-ol

*kívánatu-v-ol k ív án at-v al (’m it w ünsch’) Jók C ., ebenso wie kinzotu-j-a H B ., *láto tu -ja (s. lá to tu -h e n K T S z .) kinzat- ja (’seine peinigung’), lá ta t-ja (’sein sehen’) (cf. MÉSZÖLY:

Szegedi Tud. K tá r I, 24— 5 u n d A H a lo tŧi Beszéd tárgyas elbeszélố m ult alakjai 47)» (p. 63— 64).

Dies ist eine ziemlich kom plizierte u n d g ekünstelte erklärung.

Z um -1 h ä tte sich also zunächst der au slau tv o k al des Stammes,

N och einm al über den ursprung des ung. suffixes -val, -vel. 81

zu diesem dan n ein aus dem g leitla u t en tstan d e n er konsonant gesellt, so sollten die endungen -ol, -al, -val, -hei, -jel als suf­

fixe aufgefasst u n d von den Wörtern abgelöst eine w eitere Ver­

b re itu n g gefunden h a b e n .1 Als stü tzen dieser erklärung soll­

te n die oben an geführten belege Mé s z ö l y s dienen, ich habe ab er die nichtigkeit dieser belege bewiesen, som it schwebt also die kom plizierte erklärung in d er lu ft. Ganz einfach ist h in ­ gegen die »orthodoxe» aüffassung und erklärung. D ieser gemäss ist die allgem eine und der ursprünglichen nächststehende form des suffixes: -val, -vel. Im m er diese ste h t in der gem einsprache nach vokalen, z. b. fá-val ’m it holz’, kö-vel ’m it stein ’. N ach konsonanten ist der a n la u t des suffixes geschwunden, u n d der auslau tk o n so n an t des Stammes erscheint gem iniert, w enn ihm kein an d erer konsonant vorhergeht, z. b. korom m al ’m it ru ss’, v é rre l ’m it b lu ť <[ korom -val, vér-vel. A ber im m ittelu n g a ri­

schen und in d er Volkssprache (auf dem nordw estlichen d ialek t­

gebiet u n d in den östlichsten m undarten) kom m t -val, -vel auch nach konsonanten vor, z. b. m alastu al (lies: m alasztval)

’m it gnade’, bekeseguel (lies: b é k e sé g v e l’m it frieden’ (JókaiK 2, 3); h arag u al (lies: haragval) ’m it zorn’, ỗrdoguel (lies: ördög- vel) ’m it dem teu fe l’ (K risztL 16, 18, 22); m agiar orzagwal lies: M agyarországval) ’m it U n g a rn ’, eyelw el (lies: éjjelvel)

’m it der n a c h t’ (É rsK 311, 313); b a rd v a l (lies: bárdval) ’m it dem beil’, m eregvel (lies: m érëgvel) ’m it g ift’ (DöbrK 139, 440);

rú d a k v a l ’m it stan g en ’, v érv el ’m it b lu ť (EM K V I 182);

u ra d v a l ’m it deinem m anne’, késvel ’m it dem m esser’, h ú sv ạl

’m it fleisch’, pénzvel ’m it geld’ (m undartl.: Ba l a s s a M Nyelv- já r. 93, 94, .100, 106). F orm en wie búol, fial, h a ỉá lá a l, sirolm ol, álm al haben schon w eiter oben ihre erklärung gefunden. Die form en këgy ilm éh el, szëm éhel u n d valam ijel sind aus *këgyil- m ével (heute: këgyelm ével), szëm ével u n d valam ivel m it Schwund des v, dan n en tsteh u n g des h bzw. j aus dem g leit­

1 In dieser reihe verm issen wir die suffixform - v e l . W ie diese zu ihrem v - gekom m en sein soll, darüber äussert sich M é s z ö l y nicht.

Für einen anorganischen lau t kann er es nicht h alten, denn er sa g t ausdrücklich, dass sich »der anorganische v -la u t in v e l a r e n W ö r ­

tern entw ickelt» hat. Er führt auch kein einziges beispiel m it - v e l an. D ies ist sehr auffallend!

Finn.-ugr. Forsch. X X II.

la u t zu erklären (vgl. lovak ’pferde’ dial. loak > lohak;

kốmíves (dial. kűmíves) ’m au re r’ dial. komies ]> kumihes, kömijes; üveg ’glas, flasche’ ]> dial. üeg > üheg, üjeg; süveg

’m ütze’ )> dial. süeg > süjeg; tovább ’w eiter’ > dial. toább tojább N yr. II 376, MT8z.) D as in d er altung. Leichenrede

(HB) vorkom m ende zumtuchel, szumtuchel ist n ich t szüm- tü k hel (dies w äre ein h ap ax legom enon), sondern szüm tükkel zu lesen; reg-jel (von M é s z ö l y aus dem D öbrK zitiert) ist eine form wie koziol- (lies: k ö z jő l: v kỗziồlok ’aus ih re r m itte ’ in dem selben kodex p. 211) a n s ta tt közzol, beide zweifelsohne nach analogie von hozzá ’zu ’ ~ hozjá (in dem selben kodex:

hozza 389, 390 ~ hozia 264, 287 usw.) u n d an derer ähnlicher d u b letten , deren es unzählige gibt, entstan d en .

Die erklärung Mészölys ist aber auch irreführend, denn der in der ungarischen Sprachgeschichte unbewanderte leser wird wohl glauben, dass die angeführten formen gleichwertig seien. Das sind sie aber nicht. Solche wie szájával und sárral sind allgemein verbreitete gemeinsprachliche formen, die übri­

gen hingegen findet man nur in Sprachdenkmälern (aber keines­

wegs in hülle und fülle) und in manchen mundarten.

Im nächsten absatz legt M é s z ö l y mein eigenes gewehr auf mich an: »Es ist eine feststellung S z i n n y e i s von prinzi­

pieller bedeutung für die ungarische lautgeschichte und formen- lehre, dass das suffix des faktitivs -vá, -vé ursprünglich m it dem suffix des lativs -á, -é identisch ist (JS F O u. X X I I I g;

Xylias.7 135). Wir wissen, dass die aus einem vokal bestehende form des -á, -é mit den konsonantisch anlautenden mittelung.

formen -já, -jé, -vá, -vé ebenso wechselte wie die vokalisch anlautenden älteren formen (-ol, -al) des -val, -vel mit denen von konsonantischem anlaut (-hei, -jel, -val, -vel). Unter den form varianten des faktitiv-suffixes hat sich in der ung. Umgangs­

sprache die mit dem anlautenden -v fixiert: -vá, -vé; ebenso wurde von den übrigen varianten die form mit dem anlauten­

den -v des instrum.-komit.-suffixes in der Umgangssprache konstant. Wir wissen, dass der u-laut des -vá, -vé und der j-laut der Variante -já, -jé in intervokalischer Stellung en t­

standene anorganische laute sind und ebenso auch der /г-laut des instrum.-komit.-suffixes -hei, das j der form -jel und das

N och ein m al über den ursprung des ung. suffixes -val, -vel. 83

v der form -vel. W ie ältere Sprachforscher das suffix -vá, -vé wegen dessen v im anlaut fälschlich mit fiugr. Wörtern, die einen entsprechenden konsonanten im anlaut aufweisen, zusam­

menzustellen pflegten, solange der richtige ursprung des suf­

fixes von S zln n y ei nicht nachgewiesen wurde, ebenso verfehlt ist es, das suffix -vel wegen seines v mit dem worte ßàyl zusam­

menzustellen» (p. 64— 65).

Unstreitig ist es, — und das ist keine neue entdeckung — dass zwischen den varianten der suffixe -val, -vel und -vá, -vé in betreff der formen und deren auftreten eine überraschende ähnlichkeit besteht. Es gibt zwar manche abweichungen, aber mit diesen will ich mich nicht befassen, denn es würde als eine nörgelei erscheinen und wäre auch ganz zwecklos. Aus der unbestreitbaren ähnlichkeit darf jedoch logischerweise durch­

aus nicht gefolgert werden, dass die einander gleichenden ele- mente etymologisch identisch sind. Namentlich darf man nicht folgern, dass der v-anlaut beider suffixe identisch, d. h. auch der des suffixes -val, -vel ein anorganischer laut ist. Dieser unlogischen folgerung widerspricht am entschiedensten die tatsache, dass das suffix -val, -vel auch als selbständiges Umstandswort (mit angefügten personalsuffixen) vor kommt:

velem , veled, vele usw. und zwar — wie man sieht — mit anlautendem v, hingegen ist es allbekannt, dass es ein dem suf­

fix -vá, -vé (<[ -á, -é ) entsprechendes wort nicht gibt und nie gegeben hat.

Nun nähern wir uns schon dem eben erwähnten umstands- worte, denn wenn einmal sein Vorhandensein nicht in abrede gestellt werden kann (was am bequemsten wäre), so muss seine entstehung aus dem primären suffix -1 erklärt werden. Dies ist eine schwere aufgabe, aber einem unerschrockenen etymo- logen muss es gelingen, denn — ich berufe mich wieder auf Zimmeb — »gott und der etymologe können alles».

Mészöly geht vom vermeintlichen instrum.-komit.-kasus der persönlichen fürwörter (énvelem ’mit mir’, tëveled ’mit dir’ usw.) aus. Er findet es auffallend, dass das suffix in die­

sen formen immer mit anlautendem v erscheint (-vel); nirgends kommen formen wie *të-el-ed, *të-jel-ed oder *të-hel-ed vor, überall nur të-vel-ed. »Scheinbar ist — meint er — das