• Ei tuloksia

Der name d. stadt Kasan. 1 1 1

geldstück nach Pekos stelle. Gleich darauf konnte das braut- paar die fahrt fortsetzen. Das opfer hatte alle hindernisse beseitigt.

Bei verschiedenen gelegenheiten wird für Pekos stellen geopfert, bald geld, bald salz, bald irgend etw as anderes.

Solche opfer bringen nach der m einung der setukesen den opfernden segen. Die setukesen behaupten ferner, dass Härma und Tsirgu, dörfer, in welchen der Pekokultus am meisten blüht, von allen grösseren unglücksfällen verschont bleiben.

Kronstadt.

M. J. Eis e n,

1 I 2 H . Pa a s o n e n,

w e g e n d e r „ k e s s e l“ -ä h n lic h k e it d e s o r te s je d e n fa lls m it d em w o rte kazan ‘k e s s e ľ . In ts c h u w a s c h is c h e r Ü b ersetzu n g w u rd e e r a n f a n g s w a h rs c h e in lic h a u c h X m ran a u s g e s p ro c h e n , diese a u s s p ra c h e a b e r m o c h te sic h g e m ä s s d e r im m e r v o n d e n h e rr ­ s c h e n d e n ta ta r e n g e h ö r te n form K azan b a ld in X ơ ư an m o d i­

fiziert h a b e n — — — . D ie u n te r ta t. ein flu ss e n ts ta n d e n e ts c h u w . form Xoûzan, Xo×an w u rd e v o n d e n ts c h e re m is s e n in d e r fo rm v o n Ozan u n d v o n d e n w o tja k e n in d e r fo rm v o n K uzon ü b e r n o m m e n “, w o b e i in b e tra c h t z u z ie h e n w ä r e , d a s s d e r b e rü h m te h a n d e l d e r b o lg a re n aller W a h rsc h e in lic h k e it n a c h n o c h e in e z e it la n g n a c h d em ta ta r e n e in b r u c h fo rtd a u e rte u n d d a s s die a u c h h e u tz u ta g e n ic h t a llz u g ro sse e n tf e r n u n g z w is c h e n d e n ts c h u w a s c h is c h e n u n d w o tja k is c h e n a n s ie d e lu n g e n d e s K a- s a n e r g o u v e r n e m e n ts e b e n fa lls n ic h t a u f ein m a l s ta tt d e r frü ­ h e r e n u n m itte lb a re n b e rlih ru n g e n ts ta n d , s o n d e rn s tu fe n w e is e m it d e r ta ta ris c h e n u n d ru s s is c h e n a u s b re itu n g .

W enn man tschuw. X ozan. Xiozan aus dem tat. K azan erklären will, so w äre wohl anzunehm en dass zur zeit der ent- lehnung e n t w e d e r urspr. türk, a im tschuw aschischen sich noch nicht in o (ш) verwandelt hatte, dass also das lehnwort tschuw. *Xazan < tat. K aza n sich noch an diesem lautwandel beteiligte (W ich m an n hat MSFOu. XXI 29 auf grunđ dreier tschuw. lehnwörter in den permischen sprachen behauptet urspr.

a sei noch nach dem beginn der tschuwaschisch-perm ischen berlihrungen erhalten gewesen) o d e r dass im tschuwaschischen o statt tat. a substituiert wurde, weil im tschuw aschischen zu jener zeit kein a-laut existierte, nachdem urspr. a zu o gew orden w ar, w ährend urspr. türk, ä sich noch nicht in a verwandelt hatte (auf grund des wotj. ketš 'ziege; hase’, syrj. Jcęťš ‘hase’

= tschuw. ìcatũźa ‘ziege) tat. ł tó ĝ ä id. hat W ich m an n MSFOu.

XXI 26 gefolgert, dass auch dieser lautw andel beim beginn der tschuw.-perm , beriihrungen noch nicht beendigt gew esen sei; die tschuw . lehnw örter im tscherem issischen scheinen mir ebenfalls dafür zu sprechen). Bei der entscheidung dieser chronologischen fragen könnten auch die im tschuw aschischen vorkommenden lehnw örter arabischen und russischen Ursprungs in betracht kom m en, z. b. tschuw. x°la, j(cola stadt, vgl. tat. kala « arab.

k a l ä t Z en k . 707 — durch oder ohne Vermittelung des K asan- tatarischen?); tschuw . х ш в а Х ‘schenke’ <" russ. кабакъ. Ich will

Der name d. stadt Kasan.

mich hier indessen nicht näher auf jene fragen einlassen, weil ich aus anderen gründen, von denen unten die rede sein wird, den stadtnam en nicht für urspr. tatarisch halten kann.

Gegenüber Munkácsi scheint mir Wichmann recht zu haben, w enn er hervorhebt: „w enn erst die tataren Kasan gegründet hätten, so w äre es wahrscheinlich, dass die wotja- ken [und tscheremissen] den nam en der stadt von den tata­

rischen griindern entlehnt hätten, unter deren gew alt und ein- fluss sie jetzt nach der Zertrümmerung des boigarenreiches ge­

raten w a ren “ (der um stand, dass das am ufer der Kasanka angelegte kriegslager Batu’s anfangs von den tataren Sainjurt benannt wurde, mit einem nam en, der sich nicht lange im ge­

brauch erhielt, hat keine entscheidende bedeutung und spricht kaum f ü r die theorie Munkácsi's). W enn aber Wichmann annimmt, tschuw. X o za n sei ursprünglich eine wechselform von xoran 'kesseľ, so muss diese annahm e als äusserst gew agt bezeichnet werden, solange man kein einziges sicheres bei- spiel von doppelformen (desselben wortes) mit z ~ r in dem tschuwaschischen nachweisen kann.

F ür die vorliegende frage scheint mir diejenige form, welche der stadtnam e bei den östlichen tscheremissen im kreise Birsk, gouv. Ufa hat, von grossem interesse zu sein.

In seinem tscheremissischen Wörterbuch führt Szilasi die form Ozan nur aus dem bergdialekt an. Dieselbe begegnet auch bei den w iesentscherem issen: Ozan ‘die stadt Kasan5 in Vasiljevs Пособіе къ изученію чер. языка на луговомъ на- рѣчіи р. 45; ebenso'in Porkkas(wiesen)tscheremissiscħen texten JSFOu. XIII, 1 p. 35, 57. Bei den oben genannten östlichen tscheremissen aber, welche wahrscheinlich im 17. jahrhundert aus der W olga-gegend übergesiedelt sind, heisst die stadt Ozatļ (mit ausl. tļ). Dieser nam e komm t auch in der Zusammen­

setzung Ozaƞ-süjąs vor, wie die tatarischen fuhrleute aus der stadt Kasan genannt werden, w ährend der tatar sonst totar heisst (in dem westlichen teil desselben kreises Birsk, näher an der Kama soll dagegen süjqs (urspr. = tschuw. ťšəvaš 'ein tschuw asche5) die allgemeine benennung eines tataren sein).

TscherO Ozaŋ setzt eine alttschuwaschische form *Xozaŋ voraus. E s ist kein grund zu der annahm e vorhanden, dass tschuw. -n im tscheremissischen, w o -n ein ganz

gewöhn-8

i i 4 H . PAASONEN.

ļicher laut ist, zu -ŋ gew orden sei; auch scheint in diesem fall lede “Volksetymologie“ ausgeschlossen zu sein. W ir müssen also meines erachtens alttschuw. *Х от ц als die ursprüngliche form aufstellen, und dieser ortsnam e hat wohl nichts mit dem ge­

mein-türkischen worte für ‘kesseľ zu tun, welches in allen türksprachen auf -n auslautet (tschuw. xoran, xu>ran; nach Rad lo ff kas. misch, alt. tel. schor. leb. sag. kojb. ktsch. kirg.

kkirg. tar. krm. kom. bar. tob. dschag. osm. ad. kazan; vgl.

dagegen z. b. das w ort für 'b irk e ': tschuw. yorĩm, ywrən, kas.

tur. tob. kajən, osm. kain (‘buche’), schor. leb. sag. kojb. ktsch.

kazəŋ, soj. ujg. kadəŋ, tel. kajəŋ, alt. leb. kirg. kiiär. kairſ).

W ie bekannt, ist urspr. türk, ŋ (ausser vor dem homor- ganen Verschlusslaut) im tschuw aschischen in der regel zu n gew orden (vgl. Ašm a r in Мат. къ изсл. Чув. яз. р. 89—90).

Zur zeit der tscherem issisch-tschuwaschischen berührungen w ar fļ im tschuw aschischen noch bewahrt, wie zahlreiche lehn- w örter im tscheremissischen zeigen, z. b. tscher. taŋ, tscherB tiiƞ, vgl, tschuw. tan. tat. titļ (vgl. Ašm a r in Болгаре и Чуваши

= Изв. XVIII, 43). Vielleicht standen die Vorfahren der jetzi­

gen Ufaschen tscheremissen mit solchen tschuw aschen in beriih- rung, in deren spräche sich das urspr. ƞ länger als sonst be­

hauptete, und w urden verhältnismässig früh von den tschu­

w aschen getrennt. Andererseits lässt sich das auslautende n im tscherW , tscherB Ozan, wie auch im wotj. K u . on als eine akkom modation an die s p ä t e r e tschuwaschische (und tata­

rische?) aussprache erklären, aus der auch tat. K azan hervor­

gegangen «ist, übrigens wohl in volksetymologischer anlehnung an tat. kazan ‘kesseľ.

Helsingfors. H. Pa a so n en.