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Internationaler Sozialistenkongress in Wien (23. bis 29. August 1914) : Dokumente. 2. Kommission : Die Teuerung

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INTERNATIONALES SOZIALISTISCHES BUREAU

Volkshaus, Brüssel

TYOVÄENLlIKKEEN KIRJASTO

Internationaler Sozialistenkongress in Wien

(23. bis 29. August 19l~)

9 327 41

DOKUMENTE

2. Kommission: Die Teueru ng

BERICHT VON JUAN B. JUSTO

D!s Gold ist gegenwärtig das Mass der Werte. deren Ausdruck die Preise sind. Die allgemeine Erhöhung dieser ist gleichbedeu- tend mit dem Fallen des Goldwertes. Warum fällt dieser?

Wenigstens lU einem Teil müssen wir es dem Umstande zu- schreiben. dass die Produktivität der menschlichen Arbeit in der Goldgewinnung schneller gestiegen ist, als in den anderen Zweigen der Produktion.

Es ist nicht erwiesen, dass die Technik der Golderzeugung durch das Cyanidverfahren eine grössere Umwälzung erfahren hälle, als die Technik im Allgemeinen durch die grossen und fortwährenden

Neuerungen, die sie vervollkommt haben.

Das Gold zirkuliert jedoch frei in der Welt. während du Güter- austausch fast überall durch Zollgebühren gehemmt wird und infolge der Iranzö~ischen Zollgesetzgebung seit 1892, der deutschen Ge- setze von 1885 ur.d 1902, des italienischen Tarits von 1887 an und der amerikanischen Gesetze von 1897 und 1907 noch schwerer belastet wurde.

Die Goldgewinnung karn also ihren Sitz in der Welt frei wählen und sich da festsetzen. wo sie von den physischen und sozialen Be- dingungen am meisten begünstigt wird, während bei einem grossen

Teil der wichtigsten Bedarfsartikel ungünstige Bodenbedingungen, die Einteilung des Grundeigentums und des Anbaues, die Maschi-

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nerien, die gewerbliche Ausbildung und Anpassungsfähigkeit, in Betracht kommen, die die Produktion veneuern.

Das Angebot von Gold in der Welt ist deshalb verhältnismässig höher als das der Waren, was die Preissteigerung verursacht. Und diejenigen Artikel, die unter günstigeren Bedingungen hergestel1t.

aber aus dem Auslande eingefuhn werden, verteuem sich durch die hohen Zollgebühren.

Gleichzeitig weist die Goldnachfrage Tendenz zu relativer Ver~

minderung auf, denn I) erhält sich das Gold viel besser als andere Erzeugnisse und speichert sich besser auf, seine Dauerhaftigkeit ist vpllkommener und seine Abnutzung geringer, da der Metallbestmd in der Zirkulation durch konvertierbares Papiergeld ersetzt wird : 2) weil der Gebrauch und Verbrauch des Goldes als Umlaulsmünte sich noch dadurch verringert, dass es zum Teil durch inkonvertier- bares Papiergeld oder solches ohne Metall!larantie ersetzt wird, teil- weise, wie dies in autverwalteten Ländern geschieht, oder vollstän- dig für den inneren Geldverkehr, wie in Ländern, % mit den Papiergeldemissionen Missbrauch getrieben wird; 3) weil mittels der Banken, der Schecks, der" clearing houses ", Usw., die Umsätze mit derselben Umlaufssumme immer grösser werden.

Wie ist nun gegen die Teuerung anzugehen? Wir dürfen nicht daran denken, dem Goldumsatz Zollschranken aufzuerlegen, um seine Wertvenninderung zu verhindern. Somit heiSS,t es die Waren- zölle schrittweise bis zu ihrer völligen Au/hebung herabzusetzen, ausgenommen diejenigen, welche als unerwünschte Verbrauchs- artikel mit inneren Steuern belegt sind.

Notwendig ist auch die Abschaffung der inneren Steuern auf Fleisch, Zucker, Salz usw. Die freie Kooperation, die wirtSChaft- liche Tätigkeit des Proletariats in deren Konsumvereinen, muss weitere Ausbreitung erfahren.

Solange das Gold der Wertmesser bleibt, wird uns. nichts vor neuen Schwankungen zwischen seinem Wert und dem der Waren behüten, sofern die Goldgewinnung rascher voranschreitet als die Technik im Allgemeinen.

Die Idee eines mehrgeslaltigen Wenmasses, die sich auf die

" Index Number " stützt, ist weder praktiSCh, noch wird sie hin- reichend mächtiae soziale Kräfte finden, um sie zu erhalten, denn gewerbliche UnTernehmer und Geschäftsleute im Allgemeinen ge- winnen eher durch die Teuerung, als dass sie verlieren. Die

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Teuerung drückt vorwiegend auf die Lohnarbeiter. indem sie die wirklichen Saläre verringen, und die Arbeiter haben Besseres tu tun, als von der Schaffuna eines mit ständiger Kaufkraft ausgestat- teten Peso zu träumen.

Damit das " Standard of life " der Lohnarbeiter nicht fOMwäh~nd durch die Möalichkeit eines Fallens des Goldwertes bedroht wird, womit die Löhne bezahlt werden, müssen diese sich den Kosten der Lebenshaltung anpassen und wie diese steigen.

Man sollte vermittels der KooJ'erativgesellschaflen den" Index Number" der Kosten der Arbeiter-Lebenshaltung berechnen lassen, nach dem Wohnunasprels und den Detailpreisen der Bedarfsartikel des Volkes im Verhältnis zu ihrer respektiven Bedeutun, im Arbei- terbudget ; und mittels eewerbschaftlicher Betätigung zu erreichen suchen, dass der Nominallohn sich mindestens in demselben Ver- hältnis steieen, wie die Kosten der Lebenshaltung, und durch poli- fisches Vorgehen, dass die Regierungen ihre Be3mten nach dem- selben Verhältnis zahlen.

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Genossenschallsdruckerei ::::::::.::::: LUCIFER .:: ...

Kapellemarkl 8, I3rüsse!

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1900

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Die Ausführungen beziehen sich auf relevante morphologi- sche Besonderheiten der Phraseme, auf das Verhältnis von Wortbildung und Phraseologie, auf die Orthografie sowie auf die

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ganzen Internationale. Jeder muß sich klar werden, daß seine Ent- schlüsse und Handlull.gell 'bestimmte Wirkungen auf die Partei au silben. Jeder muß all es

• mittelnden Austausches ein, das vom HandeJ.,kapital be- herrscht wird. Im weiteren Verlauf der Entwicklung entsteht aber die Tendenz, das Handelskapital