• Ei tuloksia

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befriedigten ihn nicht. D er schon früh erw achte d ran g in der nähe alles das zu schauen, w as sein interesse in anspruch nahm , veran- lasste ihn bereits in den ja h re n 1888 und 1889 eine geleg en h eit zu direkten forschungen in E gypten und T unis w ahrzunehm en.

1890 veröffentlichte er zur erlangung des doktorgrades eine dis- sertation m it dem titel »G róf Benyovsky Móricz m int földrajzi kutató» (»G raf M. B. als geograph») n eb st der haup tfru ch t seiner egyptischen reise »A Nilus deltája» (»Das Nildelta»), letzteres auch in einer deutschen auflage erschienen. G leichzeitig begann sich Jankó ethnographischen interessen zuzuw enden. Seine g eographi­

schen Studien sowohl w ie seine anthropologischen w aren ihm dabei von grossem w ert. 1890 und 1891 unternahm er auf Staatskosten eine reise nach E ngland und F rankreich und befleissigte sich bei dieser g elegenheit sich m it den geographischen und ethnographi­

schen Instituten dieser länder b ekannt zu m achen. Schon 1892 w urde er zum ad junkt für ethnographie an der Universität zu B uda­

p est ernannt. Seine zu derselben zeit erschienene ethnographische Studie »K alotaszeg m agyar népe» (»Die Ungarn von K alotaszeg») und das 1893 veröffentlichte w erk »Torda, A ranyosszék és Torockó m agyar népe» (»Die Ungarn von T ., A. und T.») verschafften ihm auf grund des aus diesen Schriften sprechenden hingebenden und anfeuem den forschungseifers und der auf den auslandsreisen erw or­

benen m ethodik den ru f eines der ersten ethnographen seines 1 an des.

Als 1894 die direktorstelle der ethnographischen abteilung des U ngarischen N ationalm useum s zu besetzen w ar, fiel die wähl auf ihn. D ass die ernennung kein missgriff w ar, sah man bald.

Z ahlreiche Sammlungen, die ja h re la n g verborgen gew esen, w urden ans tageslicht g eb rach t und erklärt, neue w urden hinzugeschaffen.

B innen kurzem gestaltete sich die ethnographische abteilung zu einer Stätte für alles ungarisch-nationale aus. Jankó w urde m ehr und m ehr auch das renom m é eines hervorragenden m useum sleiters zu teil. Als U ngarn zu r erinnerung an das tausendjährige b e ste ­ hen der nation 1896 eine ausstellung zu veranstalten beschloss, w urde Jankó dam it b e tra u t den ethnographischen teil zu arrangie­

ren. D am it w ar ihm eine gelegenheit geboten sein können zu dokum entieren. A uf unerm üdlichen reisen im ganzen land um her b rachte er in einigen m onaten sozusagen aus dem nichts so reich­

haltige Sammlungen herbei, dass er aus ihnen ein ganzes ungari­

sches dorf schaffen konnte, das einer d er m ittelpunkte der aus- stellung w urde, wo sich das publikura am allerw ohlsten fühlte.

N ach dem schluss der ausstellung erhielt das m useum einen neuen Z u w a ch s: es nahm auf die fürsorge seines leiters hin die für das erw ähnte ungarische dorf gebildeten Sammlungen, O. H erm an’s kol- lektion ü ber die urbeschäftigungen sowie G raf E ugen Z ichy’s kau­

kasische und zentralasiatische Sammlungen in sich auf. A ber ausser für das m useum entspross auch für seinen leiter aus der ausstel­

lung ein u nm ittelbarer nutzen. E r w urde noch m ehr als zuvor m it den in den verschiedenen gegenden seines landes herrschenden form en v ertrau t und eine folge hiervon w ar eine m onographie der ungarischen gebäude, die erste auf diesem g ebiet in Ungarn.

K aum h atte er dieses w erk aus den händen gegeben, als m an ihn schon m it einem neuen grossen litterarischen u n te r­

nehm en beschäftigt sah. G raf Zi c h y, der bekannte ungarische m äzenat, h atte ihn aufgefordert zugleich m it dem anordner der archäologischen abteilung der ausstellung, Béla P ósta, die in te­

ressan te ausbeute der vom ihm b estrittenen w issenschaftlichen expeditionen nach K aukasien zu veröffentlichen, und Jankó h atte die ausführung übernom m en. Um sich w enigstens einigerm assen die Schwierigkeiten zu erleichtern, die ihm bei einer arbeit d erart darin entgegentrat, dass e r an der expedition nicht selbst teil­

genom m en, also ihre Sammlungen nicht in der richtigen Umgebung gesehen hatte, m achte er eine reise nach R ussland, lernte die rus­

sische spräche und m achte sich, soviel es die zeit erlaubte, m it der litteratu r über die kaukasischen Stämme bekannt. Die ergeb- nisse seiner arbeit veröffentlichte er 1897 in dem w erke »Voyages au C aucase e t en Asie centrale». L eichtbegreiflicherw eise äusserte sich die kritik n ich t ausschliesslich lobend ü ber das buch.

I n d e m s e lb e n j a h r b o t s i c h ih m a b e r m a ls g e l e g e n h e i t s e i n e U n t e r s u c h u n g a u f r u s s is c h e m b o d e n f o r t z u s e t z e n , a ls g r a f Z ic h y ih n a u ffo r d e r te , a n e in e r e x p e d it io n t e i l z u n e h m e n , d ie d ie s m a l d ie V e r f o lg u n g u n d a u f d e c k u n g u n d e r f o r s c h u n g d e r s p u r e n d e r u n g a r n b i s n a c h Z e n t r a la s ie n h in e in z u m z w e c k h a tt e , j a , b e i d e r e s a u c h a u f U n t e r s u c h u n g e n in C h in a a b g e s e h e n w a r . S c h o n 1887 h a tt e Ot t o He r m a n s e in » A m a g y a r h a lá s z a t k ö n y v e » ( » B u c h v o n d e r u n g a r is c h e n f is c h e r e i» ) v e r ö f f e n tlic h t , w o r in er u . a . z u d e m r e s u lta t g e l a n g t w a r , d a s s e i n i g e fo r m e n d e r u n g a r is c h e n f is c h e r e i v o n n o r d o s t e n — a ls o v o n R u s s la n d h e r s t a m m t e n . N ie m a n d h a tt e

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noch den von H erm an gew iesenen w eg zu b etre ten unternom m en um seine arbeit fortzuführen, die als erste m ethodische eth n o g ra­

phische U ntersuchung in U ngarn von b ed e u tu n g w ar. Als nun Jankó das anerbieten des grafen Zichy annahm , erblickte er seine h auptaufgabe darin, d er von O tto H erm an an gedeuteten rich tu n g nachzuforschen und auf gru n d des d o rt anzutreffenden m aterials, w enn m öglich, den U rsprung der ungarischen fischerei zu erklären.

A uf seiner reise, die im som m er 1897 begann und im h erb st 1898 b ee n d et w urde, trieb Jankó drei m onate lang u. a. Studien in F in­

land und besuchte die ostjaken. In seinem 1900 erschienenen w erke

»A m agyar halászat eredete» — »Die herkunft d er m agyarischen fischerei» (ung. und deutsch) b eg n ü g te sich d er Verfasser nicht dam it als w ichtigstes ergebnis nu r die geschichte d er fischerei sei­

nes Volkes darzustellen, sondern versuchte auch auf grund der g eo ­ graphischen V erbreitung der form en d er fischerei und ihrer gerate zu zeigen, auf w elchem w ege die Ungarn seinerzeit in ihr je tzig es land gew an d ert w aren, — ja er unternahm es zu bestim m en, wo die gem einschaftliche heim at der finnisch-ugrischen Völker gelegen haben soll.

Die zahlreichen kraniologischen m essungen, die er u n te r den ostjaken angestellt, veranlassten ihn nach seiner rü ck k eh r nach U ngarn daselbst vergleichsm aterial zusam m enzutragen. D ies Ver­

öffentlichte er 1900 u n te r dem titel »A m agyar typusok» (»Die m agyarischen typen»). Kurz vor seinem tode h atte er noch eine ethnographische U ntersuchung ü b er die geg en d am P latten see fer­

tiggestellt, — ein w erk, das w ohl in bälde erscheinen und m ögli­

cherw eise für sein hauptw erk zu gelten haben wird.

Im vorstehenden haben wir unser augenm erk vor allem auf die seite von Ja n k ó ’s w issenschaftlicher th ä tig k e it g eric h tet gehabt, von der uns seine für sich erschienenen w erke ein bild geben.

Von seiner w issenschaftlichen arbeit, die sich in kleineren zügen kund gab, ist seine redakteurschaft an der Zeitschrift »Ethnogra- phia» zu erw ähnen, in der er eine besondere m useum abteilung bil­

dete. Seinen geographischen interessen, m it denen er seine w issen­

schaftliche th ä tig k e it begann, blieb er bis zuletzt tr e u ; er w ar Sekre­

tär der ungarischen geographischen gesellschaft und erfreute sich in diesem am te grösser beliebtheit durch seine initiative und regsam keit.

Johann Jankó w ar ein m ann, der, wie er selbst sagte, keine interessen hatte, die ü b er den rahm en seines heim s und seiner

W is s e n s c h a f t h in a u s g in g e n . D e r l e t z t e r e n w a r e r b is z u d e m g r a d e e r g e b e n , d a s s ih n w e n i g e v o n e in e r a n d e r e n s e i t e a ls d e r d e s r u ti-n ie r t e ti-n w is s e ti-n s c h a f t s m a ti-n ti-n s g e k a ti-n ti-n t h a b e ti-n w e r d e ti-n . E r p f l e g t e z u s a g e n , d e r W is s e n s c h a ftle r m ü s s e s ic h s e i n e W is s e n s c h a ft z u m s p o r t m a c h e n . U m s e in e m l ie b lin g s s t u d iu m , d e r e t h n o g r a p h ie , e r f o lg e z u e r r in g e n i s t e r k e in e n a n s t r e n g u n g e n a u s d e m w e g e g e g a n g e n . S e in h ö c h s t e s z i e l w a r e s , d i e s e j u n g e W is s e n s c h a ft z u r a n e r k e n - n u n g z u b r in g e n u n d ih r n e b e n d e n ü b r ig e n W is s e n s c h a fte n e in e s e l b s t ä n d i g e S te llu n g z u v e r s c h a ff e n . M it f ie b e r h a ft e n s c h r itt e n e ilt e e r v o n a r b e it z u a r b e it — a u fs ä t z e , g a n z e w e r k e f o l g t e n e in a n d e r o h n e p a u s e a u f d e n f e r s e n . D i e k r itik m a c h t e a u s s e r a u f d ie g r o s s e n V e r d ie n s te r e g e l m ä s s i g a u c h a u f b e d e u t e n d e s c h w ä c h e n a u fm e r k ­ s a m . D a s l e t z t e r e v e r m o c h t e s e i n e n S c h a ffe n s d r a n g n ic h t z u lä h m e n , d e n n e r w u s s t e , d a s s e r e in e r v o n d e n e n s e i , d ie m e h r a n r e g e n , d e n w e g b a h n e n a ls e n d g ü l t i g e s a u s s p r e c h e n . D i e s e a n e r k e n n u n g ,

— d ie g r o s s g e n u g i s t — k a n n n ie m a n d ih m s t r e i t i g m a c h e n , w i e m a n a u c h s e i n e w is s e n s c h a f t l ic h e t h ä t ig k e it b e u r t e ile n m a g . S t e t s w ir d a u c h d a s a ls e in v e r d ie n s t h e r v o r g e h o b e n w e r d e n m ü s s e n , d a s s e r in U n g a r n n a c h O t to H e r m a n a u f e t h n o g r a p h is c h e m g e b i e t e d e r e r s t e m e t h o d i s c h e f o r s c h e r g e w e s e n ist.

W ährend eines kurzen lebens h at Jankó m ehr hervorgebracht als m ancher andere w ährend einer langer spanne von jah ren . A ber die Ü beranstrengung, der er sich ein ganzes ja h rz e h n t lang nicht zu entziehen verm ocht, begann in den letzten Zeiten seines lebens ihre folgen zu enthüllen. D as herzleiden, das er sich zugezogen hatte, w urde m it jedem ja h r schlim m er; die nerven verrieten zu ­ gleich eine im m er deutlichere Schwächung. Die ostjakische reise h atte ihn, wie er nach derselben im h erb st 1898 an einen freund schrieb, aufs äusserste m itgenom m en u n d schon dachte er einen augenblick daran sich zurückzuziehen in der besorgnis, dass seine kräfte nicht m ehr ausreichen m öchten. A ber sein lebendiges w is­

senschaftliches interesse hinderte ihn diesen sch ritt zu thun und die grosse arbeit, die w ir ihn oben nach seiner heim kehr in so kurzer zeit bew ältigen sahen, beschleunigte zugleich sein ende. Ein jä h e r herzschlag setzte dem aussichtsvollen leben des unerm üdlichen for- schers ein ziel.

U. 'Г. S i r e l i u s ,

Personalien.

Personalien.

— Zum professor der u n g a r is c h e n Sprachw issenschaft und vergleichenden ugrischen linguistik an der U n iv e r s itä t Kolozsvår (K lausenburg) ist M. S z ila s i ernannt.

— Zum O b e r in s p e k to r fü r d e n S p r a c h u n te r r ic h t in d e r g e n e - r a lv e r w a lt u n g d e r f in lä n d is c h e n s c h u le n i s t d r. H. Pa a s o n e n, d o z e n t d e r f in n is c h - u g r is c h e n S p r a c h w is s e n s c h a f t a n d e r Universität z u H el­

s in g f o r s , e r n a n n t.

-— In den ruhestand g etre ten ist der assistent (senior assistent) an der bibliothek des »British Museum» Ed w a r d Du n d a s Bu t l e r. H err B utler (geb. 1 ñ/ıo 1842) hat in E ngland die finnische und u nga­

rische litteratu r b ekannt g em acht (er hat u. a. G odenhjelm ’s g e­

schichte d er finnischen litteratu r sow ie einzelne proben der ung ari­

schen litteratu r ins englische übersetzt, in der E ncyclopaedia Bri- tannica, teilw eise sehr ausführlich, ü ber ungarische Verhältnisse geschrieben, oftmals in englischen Zeitschriften überblicke ü ber die neuesten erscheinungen d er finnischen und ungarischen litteratu r gegeben) und auch dafür gesorgt, dass in die bibliothek des B ri­

tish Museum eine g u te auswahl ungarischer, finnischer und estni­

scher litteratu r aufgenom m en w orden ist.

— Zu ord. m itgliedern der F innischen G esellschaft der W is­

senschaften sind prof. E. N. Se t ä l ä und prof. K. Ta l l q v i s t aus H elsingfors gew ählt worden.

D ie r e đ a k tio n d e s łie f te s a b g e s c h lo s s e n d e n 4. d e z e m b e r 1902.

B á n A. A magyarok eredete. — G y o m l a y G. Bölcs Leo takti- kája m it magyar történeti kútforrás. — E i s e n M. J . Kirikute raamaŧ.

--- Narvast-Tallinna. — K a r j a l a i n e n K. F. К ъ вопросу o нуж-дахъ рыбопромышленности Тобольскаго сѣвера и мѣрахъкъ у лучшенію ея.

— K a t o n a L. Temesvàri P elbàrt példái. — M i k k o l a J . J . Объясне- нія нѣкошорыхъ славянскихъ словъ. — M u n k á c s i В. Regék és ėnekek а világ teremtéséröl. — N i e l s e n K. Die quantitätsverhältnisse im Pol- maklappischen. — P a v o l i n i P. E. Il poema estonio del Kalevipoeg. — Prof. Rathkes Reise i Finmarken og det nordlige Rusland i Aarene 1801 og 1802. — Q v i g s t a đ J. Lappiske Fuglenavne. — R a m s t e d t G. J.

Das schriftmongolische und die U rgam undart.--- Uber die konjuga-tion des Khalkha-mongolischen. — S i r e l i u s U. T. Luettelo kansatie­

teellisistä kokoelmista. Lisävihko II. --- Руководство для составленія этнографическаго отчета о рыбной ловлѣ у финскихъ народовъ. ■— Archæo- logiai Ertesitö, red. v. J. H a m p e l . N. f. X X II, h. 3— 4 (Ung. Ak. der Wiss.). — Arkiv för Nordisk Filologi, red. v. A. K o c k . N. f. 15 b. h.

1—2. — Erdélyi Múzeum, red. v. L. S z á d e c z k y . X IX , h. 6—9. (Sie­

benbürger Museum-verein.) — Finnländische Rundschau, red. v. E. B r a u ­ s e w e t t e r . 1902, h. III. — Irodalom történeti Közlemények, red. v. A.

S z i l â d y . X II, h. 2, 3. (Ung. ak. der Wiss.). — Keleti Szemle, Revue orientale, red. v. I. K ú n o s u. B. M u n k á c s i . III, h. 2—3. — Nyare bidrag tili kännedom om de svenska landsmålen och svenskU folklif, red.

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red. v. A. A. I v a n o v s k i j , jahrg. 1—3, h. 1—10.

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