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Die mündliche Sprachkompetenz in den Lehrbüchern Hallo 3! und Spektrum Deutsch B1+ : Eine qualitative Lehrbuchanalyse

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Academic year: 2022

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Die mündliche Sprachkompetenz in den Lehrbüchern Hallo 3! und Spektrum Deutsch B1+

Eine qualitative Lehrbuchanalyse

Bachelorarbeit Maria Väisänen

Universität Jyväskylä

Institut für Sprach- und Kommunikationswissenschaften

Deutsche Sprache und Kultur

15.4.2021

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JYVÄSKYLÄN YLIOPISTO

Tiedekunta - Faculty

Humanistis-yhteiskuntatieteellinen tiedekunta

Laitos - Department

Kieli- ja viestintätieteiden laitos Tekijä - Author

Maria Väisänen Työn nimi – Title

Die mündliche Sprachkompetenz in den Lehrbüchern Hallo 3! und Spektrum Deutsch B1+

Eine qualitative Lehrbuchanalyse Oppiaine – Subject

Saksan kieli ja kulttuuri

Työn laji - Level Kandidaatintutkielma Aika – Month and year

Huhtikuu 2021

Sivumäärä – Number of pages 41

Tiivistelmä – Abstract

Suullisen kielitaidon merkitys on korostunut kieltenopetuksessa 1980-luvulta lähtien. Tämän kandidaatintutkielman tarkoituksena on selvittää, millaisia eroja ja yhtäläisyyksiä suomalaisen ja saksalaisen kustantamon oppikirjojen suullisten tehtävien välillä on. Tutkittavina oppikirjoina ovat aikuisille suunnatut oppikirjat: Finn Lecturan Hallo! 3 saksaa aikuisille sekä Schubert Verlag- kustantamon Spektrum Deutsch B1+.

Tutkimuksen teoriapohjana toimii suullisen kielitaidon määritelmä sekä suullinen kielitaito vieraan kielen oppitunnilla. Teoriaosuudessa esitellään myös eurooppalainen viitekehys sekä sen asettamat tavoitteet taitotasolle B1. Tutkimuksen metodina käytetään laadullista sisällönanalyysiä.

Tutkimuksessa selvisi, että kirjojen suulliset tehtävätyypit ovat hyvin samankaltaisia ja ne esiintyvät myös määrällisesti pitkälti samassa suhteessa. Oppikirjojen välillä voidaan kuitenkin havaita myös joitakin eroja. Spektrum Deutsch B1+ sisältää esimerkiksi huomattavasti enemmän semistrukturoituja tehtäviä, kun taas oppikirjassa Hallo! 3 strukturoidut tehtävät ovat suositumpia. Toisin kuin oppikirjassa Hallo! 3, Spektrum Deutsch B1+ oppikirjassa ei ole ollenkaan pelitehtäviä. Spektrum Deutsch B1+

sisältää puolestaan esitelmätehtäviä, joita oppikirjassa Hallo! 3 ei esiinny.

Lisäksi tutkielmassa tarkasteltiin oppikirjojen keskustelutehtäviä, sekä näissä tehtävissä keskustelua helpottavia apukeinoja. Sekä keskustelutehtävät että apukeinot ja niiden määrät olivat niin ikään hyvin samankaltaisia. Molemmat oppikirjat tarjoavat jokaista keskustelutehtävää kohden noin kaksi apukeinoa, joskin oppikirjassa Hallo! 3 apukeinoja keskustelun tueksi annetaan hieman enemmän. Tutkimuksessa todettiin myös, että molempien oppikirjojen keskustelutehtävät vastaavat eurooppalaisen viitekehyksen asettamia tavoitteita taitotasolle B1.

Asiasanat – Keywords

saksan kieli, oppimateriaalianalyysi, suullinen kielitaito, strukturoitu ja semistrukturoitu harjoitus Säilytyspaikka – Depository

Jyväskylän yliopisto/JYX

Muita tietoja – Additional Information

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INHALTSVERZEICHNIS

1 EINLEITUNG... 1

2 MÜNDLICHE SPRACHKOMPETENZ ... 2

2.1 Mündliche Sprachkompetenz im FSU ... 3

2.2 Europäischer Referenzrahmen ... 5

3 MATERIAL UND METHODISCHE VORGEHENSWEISE ... 6

3.1 Material ... 6

3.2 Methodische Vorgehensweise ... 8

3.3 Vorstellung und Beschreibung der Kategorien ... 9

4 LEHRWERKANALYSE ... 12

4.1 Sprechübungen in den Lehrwerken Hallo und Spektrum... 12

4.2 Die strukturierten Übungen ... 14

4.3 Die semistrukturierten Übungen ... 15

4.4 Diskussionsübungen ... 16

4.5 Qualitative Analyse der Hilfsmittel in Diskussionsübungen ... 18

5 ERGEBNISSE UND ZUSAMMENFASSUNG... 21

LITERATURVERZEICHNIS ... 23

ANHANG: ÜBUNGEN AUS DEN LEHRWERKEN ... 25

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1 EINLEITUNG

Die mündliche Sprachkompetenz ist ein wichtiger Teil des Spracherwerbs. Obwohl auch andere Kompetenzbereiche der Sprache, wie die schriftliche Sprachkompetenz und die Grammatikkompetenz, relevant für die Sprachentwicklung sind, hat die mündliche Sprachkompetenz in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Angesichts der digitalen Vernetzung und der Globalisierung ist anzunehmen, dass in Zukunft ein immer größerer Schwerpunkt auf die mündliche Sprachkompetenz und das Interagieren in einer Fremdsprache gelegt wird. Deswegen sollte der Fremdsprachenunterricht (im Folgenden FSU) immer mehr Wert auf motivierende Übungen und bedeutungsvolle Lernaufgaben legen.

(Burwitz-Melzer 2016, 105.)

In dieser Bachelorarbeit werden die mündlichen Übungen in den für Erwachsene geeigneten Lehrbüchern Hallo! 3 und Spektrum Deutsch B1+ untersucht. Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob und welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten die mündlichen Übungen der Lehrbücher aufweisen. Diese Themenwahl ist mir insofern wichtig, weil ich in der Zukunft als Lehrerin arbeiten werde. Darüber hinaus interessiere ich mich schon lange für Lehrbücher und die Erstellung von Lehrwerken.

Ein wesentlicher Unterschied zwischen den zu analysierenden Büchern besteht darin, dass das Lehrbuch Hallo! 3 von einem finnischen Verlag herausgegeben ist, während das Lehrbuch Spektrum Deutsch B1+ von einem deutschen Verlag stammt. Diese Perspektive ist meines Wissens in Finnland noch nicht untersucht worden, weswegen ich diese Themenwahl für interessant halte. Die beiden Lehrbücher sind für Erwachsene geeignet, was bisher auch weniger untersucht worden ist. Als methodische Vorgehensweise für diese Arbeit dient die qualitative Inhaltsanalyse.

Im Forschungsrahmen dieser Arbeit beschäftige ich mich zunächst mit der mündlichen Sprachkompetenz im Allgemeinen und mit der mündlichen Sprachkompetenz im FSU (Kap.

2.1). Danach wird der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen (nachfolgend: GER) vorgestellt (Kap. 2.2). Anschließend werden die beiden Lehrbücher beschrieben und die methodische Vorgehensweise der Arbeit erklärt (Kap. 3). Darauf folgt das Analysekapitel

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(Kap. 4), in dem die ausgewählten Übungen analysiert werden. Zum Schluss werden die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst (Kap. 5).

2 MÜNDLICHE SPRACHKOMPETENZ

Bevor genauer auf die mündliche Sprachkompetenz im FSU eingegangen wird, werden zunächst die Begriffe mündliche Sprachkompetenz und mündliche Interaktion definiert. Im Unterricht der Zweit- und Fremdsprache1 wird das Lernen der gesprochenen Sprache als mündliche Sprachkompetenz bezeichnet. Obwohl mündliche Sprachkompetenz mehrere Definitionen hat, bezieht sie sich oft auf das Modell von Canale und Swain über kommunikative Kompetenz (1980), in dem die Sprachkompetenz in drei Teile eingeteilt wird:

grammatische, soziolinguistische und strategische Kompetenz (Tergujeff & Kautonen 2019, 12-13):

- Grammatische Kompetenz bezieht sich u. a. auf Morphologie, Syntax, Lexik und Phonologie. Diese Merkmale enthalten das Formulieren von Wörtern und Sätzen, Wortschatz und Aussprache.

- Soziolinguistische Kompetenz besteht z. B. aus der Beherrschung der Diskussionsnormen. Das heißt, dass der Sprecher je nach Situation eine angemessene Sprache wählen kann. Man sollte zum Beispiel nicht auf die gleiche Weise mit Freunden und Schulleitern sprechen.

- Strategische Kompetenz umfasst die verbalen sowie die non-verbalen Kommunikationsstrategien (z. B. Mimik und Gestik). (Tergujeff & Kautonen 2019, 13.) Nach Pietilä und Lintunen (2014, 29) werden diese Strategien (z. B. Umschreibung eines Wortes) in Situationen benutzt, in denen die Sprachfertigkeit ansonsten unzureichend ist.

Der Begriff mündliche Interaktion bezieht sich ebenso auf eine Reihe komplexer Prozesse, in denen sprachlicher Austausch zwischen Personen stattfindet und verschiedene Sprachproduktions- und Sprachrezeptionsstrategien verwendet werden. Das Interagieren

1 Die Begriffe Zweit- und Fremdsprache sind sehr umfangreich, aber eine ausführliche Definition dieser Begriffe, ist hier nicht von Belang. Die Begriffe werden in dieser Arbeit nach der Definition von Duden verwendet: eine Fremdsprache ist eine „Sprache, die sich jemand nur durch bewusstes Lernen aneignet; Sprache, die nicht jemandes Muttersprache ist.“ Eine Zweitsprache ist eine „Sprache, die ein Mensch zusätzlich zur Muttersprache, jedoch zu einem späteren Zeitpunkt, erlernt, weil er sie zur Teilnahme am sozialen, ökonomischen, politischen und kulturellen Leben benötigt.“ (Duden online o. J., s. v. Zweitsprache, Fremdsprache.)

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besteht aus linguistischen, soziolinguistischen und pragmatischen Komponenten. Dazu gehören auch Strategien, wie z. B. die Klärung von Missverständnissen und der Sprecherwechsel (turn taking). (Burwitz-Melzer et al. 2016, 103.) Laut Bygate (1987, 35) lassen sich diese Interaktionsroutinen gut z. B. in informellen Diskussionsübungen mit Freunden, Spielübungen, Debatten und in mündlichen Präsentationen üben.

2.1 Mündliche Sprachkompetenz im FSU

Ein Kind lernt zuerst seine Muttersprache2 (L1) sprechen, und das Schreiben geschieht erst später. Im Sprachunterricht wird aber oft zuerst die schriftliche Sprache gelernt. Die Gründe dafür liegen in der Regel darin, dass der Unterricht der Zweit- und Fremdsprache sich häufig auf Lehrwerke konzentriert und die Umsetzung und Bewertung von mündlichen Prüfungen oft zeitaufwändig und schwierig ist. Viele Lehrer3 sind zudem der Meinung, dass das Studium nicht genügend Hilfsmittel bietet, wie man die mündliche Sprachkompetenz unterrichten könnte. Die Konzentration auf die schriftliche Sprache wirkt hiermit widersprüchlich, wenn man die Wichtigkeit der mündlichen Sprachkompetenz im Zweit- und FSU in Betracht zieht.

(Tergujeff & Kautonen 2019, 12.)

Im 19. Jahrhundert war die sog. Grammatik-Übersetzungs-Methode verbreitet, in der die formale Korrektheit (accuracy) und eine möglichst genaue Übersetzung der Fremdsprache das Ziel war (Burwitz-Melzer et al. 2016, 322-323). Diese Methode wurde aber in Bezug auf das Lernen praktischer Sprachkompetenzen und vor allem hinsichtlich der mündlichen Kommunikation als wenig effektiv kritisiert (ebd., 622-623). Seit der kommunikativen Wende im FSU in den 1980er Jahren hat die Ausbildung von kommunikativer Kompetenz an Bedeutung gewonnen, und auf dem kommunikativen Ansatz aufbauende Konzepte der Ganzheitlichkeit, Handlungs- und Lernerorientierung wurden zentral. Beim Lernen ging es nicht mehr um ein formelhaftes Einüben sprachlicher Strukturen, sondern der Lernende wurde als kommunikativ Handelnder betrachtet und die Wichtigkeit authentischer Sprechintentionen und bedeutungsvoller Handlungssituationen haben seitdem ebenso Berücksichtigung gefunden. (Ebd., 104.) Die kommunikative Wende hat deutlich Einfluss auf Lehrwerke

2 Der Begriff Muttersprache (L1) ist sehr umfangreich und lässt sich nicht eindeutig definieren, doch ist eine ausführliche Betrachtung des Begriffes für diese Arbeit nicht relevant. Unter Muttersprache versteht man in dieser Arbeit die „Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [und primär im Sprachgebrauch] hat.“

(Duden online o. J., s. v. Muttersprache.)

3 Aus Gründen der Lesbarkeit wird mit allen im Text verwendeten Personenbezeichnungen auf alle Geschlechter

Bezug genommen, obwohl im Text nur die maskuline Form des Substantives verwendet wird.

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ausgeübt, denn die Aufgaben und die Texte neuer Lehrbücher wurden infolgedessen schüler- und handlungsorientierter (ebd., 442).

Lernen wird nicht nur von biologischen und kognitiven Faktoren beeinflusst, sondern auch von der Lernumgebung, Erfahrungen, Einstellungen zum Lernen der Fremdsprache und individuellen Eigenschaften wie Motivation, Lernstil und Persönlichkeit. Die Einstellungen im Sprachunterricht haben sich in den letzten Jahrzehnten in eine Richtung verschoben, in der der kommunikative Sprachunterricht im Vordergrund steht. Die Angst vor dem Sprechen hat ebenfalls mehr Beachtung gefunden und es ist festgestellt worden, dass der Fokus auf mündlichen Kompetenzen die Angst vor dem Sprechen verstärken kann. (Pawlak et al. 2011, 183.) Laut Marttila und Miettinen (2010, o. S.) sind die alten Unterrichtsmethoden immer noch in der Erwachsenenbildung zu sehen, wo das Sprechen keine wichtige Rolle spielte, und deswegen ist die Schwelle für das Sprechen höher. Hilfreich bei Sprechängsten können zum Beispiel verschiedene Atem- und Entspannungsübungen sowie Chorsprechen und (Mit-) Singen sein (Krumm et al. 2010, 989). Eine ermutigende Atmosphäre im Sprachunterricht spielt somit eine wichtige Rolle, denn die Lerner müssen ein Gefühl haben, dass sie im Falle eines Misserfolgs nicht einer Kritik oder Bewertung ausgesetzt werden, bei der sie sich emotional unangenehm fühlen könnten. (Huneke & Steinig 2013, 166). Es ist folglich wichtig, dass die Lernsituationen eine hohe Fehlertoleranz aufweisen und keinen Stress verursachen (Rösch 2011, 177).

Laut Huneke und Steinig (2013, 166-167) sollte der Lehrer neben einer anregenden, lebendigen und ermutigenden Atmosphäre vielseitigen, umfassenden und variantenreichen Übungen Beachtung schenken. Das Übungsgeschehen sollte u. a. aus Folgendem bestehen: sprachliche Mittel, Aussprache, Intonation, Diskussionen, Erzählen, Steuerung von Gesprächen und Beteiligung an Konversation (ebd., 166). Zudem können verschiedene Spiele sehr hilfreich für das Fremdsprachenlernen sein. Spiele fördern das Lernen, denn sie machen Spaß, erweitern den Wortschatz und unterstützen die Entwicklung der kommunikativen Kompetenz. (Lehtonen & Vaarala 2015, o. S.) Die Automatisierung der Sprechtätigkeit kann ebenso in verschiedenen Spielen, aber auch in anderen Verfahren, wie in Imitationsübungen (z. B. Nachsprechen von Lauten und Äußerungen) und Stichwortreden in Kleingruppen geübt werden (Krumm et al. 2010, 989). Zentral ist, dass die Übungen möglichst authentisch sind, so dass sie die Lerner darauf vorbereiten, die Sprache in der Realität zu benutzen (Melzer 2016, 318).

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Das Sprechen in einer Muttersprache ist an sich bereits ein sehr komplexer psycholinguistischer Vorgang, der noch viel weiterer Forschung bedarf. Es werden auf jeden Fall sprachbezogenes, kulturbezogenes sowie inhaltliches Wissen und Können benötigt, um einen Gesprächsbeitrag zu produzieren. Darüber hinaus braucht der Sprecher Mut, Konzentration und Aufmerksamkeit, um den Beitrag schnell zu organisieren und zu realisieren.

Im Vergleich zur L1 ist das Sprechen in der Fremdsprache weniger automatisiert, weshalb dafür neben den kulturspezifischen Konventionen des Sprachgebrauchs mehr Aufmerksamkeit benötigt wird. (Huneke & Steinig 2013, 161, 167.) Einige Kennzeichen von Schwierigkeiten beim Sprechen sind das Auftreten von Abbrüchen und Wiederholungen, häufig vorkommenden Verzögerungspartikeln und ein verlangsamtes Sprechtempo (Krumm et al. 2010, 985). Es ist allerdings wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Sprechen eine Fertigkeit ist, die geübt werden kann (ebd., 988). Im folgenden Kapitel 2.2 wird näher beschrieben, was für Kenntnisse der Lerner nach dem GER auf dem Sprachniveau B1 erreichen sollte.

2.2 Europäischer Referenzrahmen

Der Gemeinsame Europäische Referenzrahmen für Sprachen (GER) ist sowohl ein Modell, das Sprachkompetenz beschreibt, als auch ein Stufensystem der gemeinsamen Referenzniveaus.

Das Ziel des GER ist nicht nur die Beurteilung der Sprachkompetenz, sondern auch die Verbesserung der Qualität und die Effektivität des Sprachenlernens und -lehrens. (Europarat 2020, 30-31.) Darüber hinaus dient er als Basis für zielsprachliche Lehrpläne, Lehrwerke und curriculare Richtlinien in ganz Europa (Rösch 2011, 41).

Der Referenzrahmen besteht aus sechs Niveaustufen: A1, A2, B1, B2, C1 und C2. Diese Niveaustufen beschreiben die Fähigkeiten, die Lernende in einer Fremdsprache beherrschen sollten. (Rösch 2011, 41-42.) Das höchste Niveau im System ist C2, das als kompetente Sprachverwendung bezeichnet wird. Wichtig ist zu betonen, dass dies nicht bedeutet, dass der Lernende die Sprache wie ein Muttersprachler beherrscht oder eine fast muttersprachliche Sprachkompetenz erreicht hat. Das Sprachniveau A1 bezieht sich auf die niedrigste Ebene einer generativen Sprachverwendung. Zwischen den Niveaustufen A1, A2 und C1, C2 stehen die Niveaustufen B1 und B2, die auch als selbstständige Sprachverwendung bezeichnet werden.

(Europarat 2020, 43-45.)

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Die Europäische Union und der Europarat (2004-2020, o. S.) beschreibt die Sprechkompetenz für die Niveaustufe B1 wie folgt:

Ich kann die meisten Situationen bewältigen, denen man auf Reisen im Sprachgebiet begegnet.

Ich kann ohne Vorbereitung an Gesprächen über Themen teilnehmen, die mir vertraut sind, die mich persönlich interessieren oder die sich auf Themen des Alltags wie Familie, Hobbys, Arbeit, Reisen und aktuelle Ereignisse beziehen. Ich kann in einfachen zusammenhängenden Sätzen sprechen, um Erfahrungen und Ereignisse oder meine Träume, Hoffnungen und Ziele zu beschreiben. Ich kann kurz meine Meinungen und Pläne erklären und begründen. Ich kann eine Geschichte erzählen oder die Handlung eines Buches oder Films wiedergeben und meine Reaktionen beschreiben.

Die in dieser Bachelorarbeit zu analysierenden Lehrbücher richten sich vor allem an Lerner, die bereits das Sprachniveau A2 abgeschlossen haben. Die Lehrbücher führen die Lernenden zum Sprachniveau B1 des GER, aber das Plus im Titel des Lehrbuchs Spektrum Deutsch B1+

verweist darauf, dass das Lehrbuch inhaltlich in einigen Bereichen (z. B. im Wortschatz) über das Lernziel B1 hinausgeht (Buscha & Szita 2018, 8).

3 MATERIAL UND METHODISCHE VORGEHENSWEISE

In diesem Kapitel wird näher auf die Materialien und die methodische Vorgehensweise eingegangen. Das Kapitel 3.1 widmet sich der Vorstellung des Lehrmaterials, und die Auswahl der Lehrbücher wird begründet. Die Forschungsfragen dieser Arbeit werden ebenfalls dargestellt. Das Kapitel 3.2 gibt einen kurzen Überblick über die qualitative Inhaltsanalyse und verdeutlicht zudem den Prozess, wie das Material dieser Arbeit untersucht und eingeteilt wurde. In Kapitel 3.3 werden die Kategorien vorgestellt, auf denen diese Arbeit basiert.

3.1 Material

Als Material dienen in dieser Arbeit die Lehrbücher Hallo! 3 (nachfolgend: Hallo) und Spektrum Deutsch B1+ (nachfolgend: Spektrum). Die beiden Lehrbücher sind für Erwachsene geeignet, die das Sprachniveau A2 abgeschlossen haben. Hallo ist von dem finnischen Verlag Finn Lectura herausgegeben, während Spektrum von dem deutschen Verlag Schubert stammt.

Spektrum richtet sich an erwachsene Lerner im In- und Ausland, während Hallo hauptsächlich in Finnland zur Anwendung kommt. Diese Lehrbücher wurden ausgewählt, weil mir bisher noch keine Untersuchung zum Vergleich finnischer und deutscher Lehrbücher bekannt ist.

Darüber hinaus sind die für Erwachsene geeigneten Lehrbücher nur in begrenztem Umfang untersucht worden.

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Das Lehrbuch Spektrum beinhaltet einen Teil zur Vertiefung und zum Selbststudium, der allerdings nicht mitberücksichtigt wurden, weil solch ein Teil im Lehrbuch Hallo fehlt und ansonsten ein Vergleich der Aufgaben verzerrt gewesen wäre. Die beiden Lehrbücher beinhalten zudem am Ende jedes Kapitels einen Abschlusstest, den ich jedoch mitgezählt habe, denn sie haben keinen sehr großen Einfluss auf die Prozentzahlen. Hier muss betont werden, dass es im Lehrwerk Spektrum keine mündlichen Aufgaben im Test-Teil gibt. Wenn man die mündlichen Aufgaben ohne Abschlusstest -Teil zählt, ist deren Anteil an allen Übungen im Lehrbuch Hallo 38 % und in Spektrum 34%.

Nach einem ersten Überblick über die Lehrbücher kann festgestellt werden, dass in Spektrum die Seiten voll von Aufgaben sind, weshalb die Übersicht über das Buch zuerst kompliziert erscheint. Bei näherer Betrachtung zeigt sich, dass das Lehrbuch jedoch einer bestimmten und klaren Struktur folgt. In Hallo gibt es deutlich weniger Aufgaben auf den Seiten, was einen klaren Eindruck über das Buch gibt. Die Lehrbücher unterscheiden sich in Bezug auf den Inhalt, denn die Bücher haben nur einige Kapitel mit denselben Themen: Gesundheit, Geschichte, Städte und Ausbildung. Die Themen in beiden Lehrwerken sind allerdings relevant, denn sie sind im alltäglichen Sprachgebrauch üblich. Es werden Themen wie z. B.

Recycling, Konsum, Kultur und Berufsleben behandelt, die sich gut für die Zielgruppe bzw.

Erwachsene eignen. Das Lehrbuch Hallo bietet dem Lerner auch viele kleine, motivierende Lese-, Film-, Musik- und Lerntipps im Verlauf des Lehrbuchs (s. Anhang, Bsp. 1).4

In dieser Arbeit wird auf die folgenden Forschungsfragen geantwortet:

1. Wie viele mündliche Übungen gibt es in den Lehrbüchern und wie unterscheiden sich die mündlichen Übungstypen voneinander? (Kapitel 4.1, 4.2 und 4.3.)

2. Wie viele und welche Hilfsmittel bieten die Lehrbücher in Diskussionsübungen und wie unterstützen die Hilfsmittel der Diskussionsübungen die mündliche Sprachkompetenz? (Kapitel 4.4 und 4.5.)

3. Erfüllen die Diskussionsübungen die Anforderungen des Europäischen Referenzrahmens für Sprachen? (Kapitel 4.5.)

4 Für das Einscannen der Übungen und deren Abdruck in dieser Arbeit wurde eine Erlaubnis von den beiden Verlagen eingeholt.

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3.2 Methodische Vorgehensweise

Das Ziel dieser Arbeit ist herauszufinden, ob die mündlichen Übungen der zu analysierenden Lehrbücher sich qualitativ und quantitativ voneinander unterscheiden. Deswegen wurde als Methode für diese Arbeit die qualitative Inhaltsanalyse gewählt. Die qualitative Inhaltsanalyse besteht sowohl aus qualitativen als auch quantitativen Analyseschritten (Mayring 2012, 27).

Da die qualitative Inhaltsanalyse weder eine rein qualitative noch eine rein quantitative Methode ist, könnte sie als „kategoriengeleitete qualitativ orientierte Textanalyse“ bezeichnet werden (ebd., 30). Von großer Bedeutung bei der qualitativen Inhaltsanalyse ist das Arbeiten mit Kategorien und die Analyse, die auf den Kategorien basiert (Kuckartz 2018, 47).

Kuckartz (2018, 52) postuliert, dass die Kategorien aus der Forschungsfrage oder Theorie hergeleitet bzw. direkt am Material erschlossen werden können, aber auch Mischformen der Kategorienbildung werden häufig benutzt. Wenn die Kategorien z. B. anhand einer Theorie abgeleitet werden, spricht man von deduktiver Kategorienbildung oder A-priori- Kategorienbildung. Dies muss aber nicht unbedingt von einer Theorie abhängig sein, sondern bei diesem Typ von Kategorienbildung kann es sich z. B. um eine Hypothese, einen Interviewleitfaden oder ein bereits vorhandenes System handeln. In dieser Arbeit wurde aber die induktive Kategorienbildung benutzt, das heißt, dass die Kategorien direkt aus dem Material bzw. aus den ausgewählten Übungen der Lehrbücher entwickelt wurden. (Ebd., 64.) Eine deduktive Kategorienbildung kommt in dieser Arbeit nicht zur Anwendung, denn die Kategorienbildung basiert nicht z. B. auf einer bestimmten Theorie oder einer Hypothese.

Im Vorwort des Buchs Hallo wird erklärt, dass das Buch sich auf das Üben der mündlichen Sprachfertigkeiten konzentriert. Deswegen wurde zuerst überprüft, ob die Lehrbücher miteinander vergleichbar sind. Demzufolge wurden alle Aufgaben in den Büchern gezählt und kategorisiert. Es war festzustellen, dass der Anteil der mündlichen Aufgaben sich nicht so sehr unterscheidet, weswegen die Bücher miteinander verglichen werden können. Alle mündlichen Übungen aus den beiden Lehrbüchern wurden in strukturierte und semistrukturierte Übungen eingeteilt. Diese Kategorisierung wird genauer im nächsten Kapitel 3.3 vorgestellt.

Bei der Kategorisierung der Übungen gab es einige Problemfälle. In beiden Lehrbüchern war üblich, dass die Übungstypen sich oft überschneiden, d. h. eine Übung kann zum Beispiel eine Mischung aus einer mündlichen Übung und einer schriftlichen Übung sein. In dieser Arbeit

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wurden jedoch alle Übungen mitgezählt und kategorisiert, die zumindest teilweise mündlich sind, da es in beiden Lehrbüchern relativ viele Übungen gibt, in denen die Übungstypen sich überschneiden. Nach der Kategorisierung der Übungen wurde die Prozentanzahl aller mündlichen Übungstypen gezählt, wonach es möglich war, die qualitative Arbeitsphase, nämlich den Vergleich und die Analyse einzelner Übungen, zu beginnen. In dieser Arbeit wurde der semistrukturierte Übungstyp Diskussionsübung tiefergehend analysiert, denn er bildet die größte Kategorie aller mündlichen Übungen. Das Kapitel 4.5 widmet sich ausschließlich der Analyse dieses Übungstyps.

3.3 Vorstellung und Beschreibung der Kategorien

Dieses Kapitel befasst sich mit den Kategorien, in die die Übungen eingeteilt wurden. Zuerst werden die zwei Hauptkategorien vorgestellt: strukturierte und semistrukturierte Übungen.

Danach steht die Beschreibung der Subkategorien im Fokus.

Alle mündlichen Übungen wurden in zwei Hauptkategorien eingeteilt: strukturierte Übungen und semistrukturierte Übungen.5

- Strukturierte Übungen sind Übungen, in denen die Lerner nur wenig gesprochene Sprache selbst produzieren müssen. Dagegen erhalten die Lerner klare Instruktionen und können die Hilfsmittel der Übung nutzen, demzufolge kann die Übung dem Lerner leichter fallen.

- Semistrukturierte Übungen sind Übungen, in denen die Lerner mehr gesprochene Sprache selbst produzieren müssen, denn die Aufgabe gibt mehr sprachliche Freiheit.

Solche Übungen können herausfordernder sein, weil die Instruktionen weniger Hilfsmittel bieten.

Die strukturierten Übungen bestehen aus den folgenden Subkategorien: Erzählübung, Text zusammenfassen, Vorlesen, Sätze bilden, Übersetzung sowie Spiel.6 Die folgende Tabelle 1 gibt eine Übersicht über die strukturierten Übungstypen und deren Beschreibungen.

5 Die Kategorisierung der Übungen lehnt sich an die Magisterarbeit von Leskinen (2015) und die Bachelorarbeit von Vaittinen (2017) an.

6 Im Anhang befinden sich Beispiele für einzelne ausgewählte Übungen.

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10 Tabelle 1: Beschreibung der strukturierten Übungstypen

Strukturierter Übungstyp

Beschreibung des Übungstyps

Erzählübung Über ein bestimmtes Thema erzählen, Lerner erhalten dazu viele Hilfsmittel wie Wörter, Sätze und/oder Fragen

Text zusammenfassen die wichtigsten Inhalte des Texts mündlich erzählen bzw.

zusammenfassen

Vorlesen den angegebenen Text vorlesen

Sätze bilden angegebene Wörter in die richtige Reihenfolge setzen

Übersetzung Sätze übersetzen (Finnisch → Deutsch bzw. Deutsch → Finnisch)

Spiel zu zweit oder in einer Gruppe spielen

Bei den Erzählübungen sollen die Lerner über ein bestimmtes Thema erzählen und erhalten dazu Hilfsmittel wie Wörter, Sätze und Fragen. Das heißt, dass sie teilweise selbst Text produzieren müssen, was aber mit relativ vielen Hilfsmitteln unterstützt wird. In den Übungen Text zusammenfassen sollen die Lerner die wichtigsten Inhalte des Texts mündlich erzählen bzw. zusammenfassen.

Bei den Vorlesen-Übungen sollen die Lerner den vorgegebenen Text vorlesen. Es kann sich um einen ganzen Text bzw. einzelne Sätze handeln. In den Sätze bilden-Übungen steht im Fokus, dass die Lerner die Wörter in die richtige Reihenfolge setzen können, und zudem müssen die Lerner oft die angegebenen Wörter richtig deklinieren. Die Sätze bilden-Übungen wurden in dieser Arbeit unter den strukturierten Übungen kategorisiert, denn sie bieten den Lernern in den beiden Lehrbüchern viele Anweisungen (s. Anhang, Bsp. 2 u. 3). In den Übersetzungsübungen sollen die Lerner die angegebenen Sätze übersetzen, und bei den Spielübungen können die Lerner zu zweit oder in einer Gruppe zusammen spielen.

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Die semistrukturierten Übungen wurden folgendermaßen eingeteilt: Diskussionsübung, Erzähle mit Hilfe der Bilder / Statistikbeschreibung7 und Präsentation. Die folgende Tabelle 2 gibt einen Überblick über die semistrukturierten Übungstypen und deren Beschreibungen.

Tabelle 2: Beschreibung der semistrukturierten Übungstypen

Semistrukturierter Übungstyp Beschreibung des Übungstyps

Diskussionsübung Frei auf Deutsch diskutieren, zu zweit oder in einer kleinen Gruppe. Einige Hilfsmittel bzw. Ausdrücke, Fragen und Themen werden oft gegeben.

Erzähle mit Hilfe der Bilder / Statistikbeschreibung

Information über ein Bild/Bilder geben oder eine Statistik beschreiben

Präsentation eine Präsentation über ein bestimmtes Thema halten

Bei den Diskussionsübungen sollen die Lerner möglichst frei auf Deutsch diskutieren. Sie können zu zweit oder in einer kleinen Gruppe zusammenarbeiten, was stets in der Aufgabenstellung erklärt wird. Die beiden Lehrbücher enthalten vielerlei verschiedene Diskussionsübungen, aber oft bekommen die Lerner einige Hilfsmittel, z. B. Themen, Fragen, nützliche Ausdrücke oder Wörter zur Verfügung. Der wesentliche Unterschied zu den Erzählübungen ist, dass in den Diskussionsübungen ein klarer Dialog mit dem Gesprächspartner besteht.

Die Übungstypen Erzähle mit Hilfe der Bilder und Statistikbeschreibung wurden in dieselbe Kategorie eingeordnet, weil die Beschreibung einer Abbildung gemeinsam in beiden Übungstypen ist. Bei Präsentationsübungen bekommen die Lerner ein Thema, über das sie eine Präsentation halten sollen. Die Lerner bekommen sehr klare Instruktionen dafür, wie die Präsentation ablaufen könnte (s. Anhang, Bsp. 4).

7 Die Übungstypen Erzähle mit Hilfe der Bilder / Statistikbeschreibung bieten oft viele Hilfsmittel für das Erzählen bzw. das Beschreiben, weswegen sie als strukturierte Übungen bezeichnet werden könnten. Allerdings erfordern diese Übungen von den Lernern, dass sie gleichzeitig recht viel Text selbst produzieren, weswegen diese Übungen dennoch zu den semistrukturierten eingeteilt wurden.

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4 LEHRWERKANALYSE

In diesem Kapitel werden die beiden Lehrbücher analysiert und die Forschungsfragen beantwortet. In Kapitel 4.1 wird ein kurzer Überblick über die Anzahl der mündlichen Übungen in beiden Lehrbüchern gegeben (Forschungsfrage 1). Die Kapitel 4.2 und 4.3 beschäftigen sich ebenso mit der ersten Forschungsfrage in Bezug auf die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der mündlichen Übungstypen. In den Kapitel 4.4 und 4.5 wird auf die zweite Forschungsfrage eingegangen, in der es um die Anzahl und Art der Hilfsmittel in Diskussionsübungen ging, sowie die Frage, wie diese Hilfsmittel die mündliche Sprachkompetenz unterstützen. Zum Schluss wird in Kapitel 4.5 noch auf die dritte Forschungsfrage bezüglich der Anforderungen des GER geantwortet.

4.1 Sprechübungen in den Lehrwerken Hallo und Spektrum

In diesem Kapitel wird die Anzahl der mündlichen Übungen in den beiden Lehrwerken Hallo und Spektrum betrachtet. Es wird auch ein kurzer Überblick darüber gegeben, wie die mündlichen Übungstypen sich in den zu analysierenden Lehrbüchern unterscheiden, was noch in den Kapiteln 4.2 und 4.3 tiefergehend behandelt wird. Die folgende Tabelle 3 verdeutlicht die Anzahl der Sprechübungen in beiden Lehrbüchern.

Tabelle 3: Anzahl aller Übungen, mündlicher Übungen und deren Anteil in Prozent in den beiden Lehrbüchern.

Hallo Spektrum

Übungen insgesamt 285 462

mündliche Übungen 108 142

Anteil der mündlichen Übungen in

Prozent 38 % 31 %

Das Lehrbuch Hallo beinhaltet insgesamt 285 Übungen, von denen 108 mündliche Übungen sind. Der Anteil der mündlichen Übungen im ganzen Lehrbuch beträgt 38 %. Das Lehrwerk Spektrum hat insgesamt 462 Übungen, von denen 142 mündliche Übungen sind. Die mündlichen Übungen entsprechen insgesamt 31 % aller Übungen.Die folgenden Abbildungen

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1a und 1b stellen die Anzahl des jeweiligen mündlichen Übungstyps in beiden Lehrwerken dar.8

Abbildungen 1a und 1b: Die Anzahl des jeweiligen mündlichen Übungstyps in Hallo und Spektrum.

Aus den Abbildungen 1a und 1b wird ersichtlich, dass die Diskussionsübungen deutlich den beliebtesten Übungstyp in beiden Lehrbüchern ausmachen. Der zweitbeliebteste Übungstyp in beiden Lehrbüchern sind die Erzählübungen. Die folgenden Abbildungen 2a und 2b zeigen die Prozentzahlen der strukturierten und semistrukturierten Übungen beider Lehrbücher.

Abbildungen 2a und 2b: Strukturierte und semistrukturierte Übungen in den Lehrbüchern Hallo und Spektrum in Prozent.

Anhand der Abbildungen 2a und 2b wird deutlich, dass es in Spektrum sowohl mengenmäßig als auch prozentmäßig mehr semistrukturierte Übungen als im Lehrbuch Hallo gibt. Die semistrukturierten Übungen decken im Lehrbuch Spektrum 59% des Buches ab, während die semistrukturierten Übungen in Hallo 45% ausmachen. Das Lehrbuch Hallo beinhaltet

8 Der Übungstyp Sonstiges (s. Abbildung 1a und 1b) wurde bei den strukturierten und semistrukturierten Übungen nicht mitgezählt, weil aus den Aufgabenstellungen dieser Übungen nicht eindeutig abgeleitet werden konnte, wie die Übungen gemacht werden sollen.

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wiederum mehr strukturierte Übungen als das Lehrbuch Spektrum: der Anteil der strukturierten Übungen in Hallo beträgt 55% und in Spektrum 41%. Die Subkategorien der strukturierten und semistrukturierten Übungen werden genauer in den Kapiteln 4.2 und 4.3 vorgestellt.

4.2 Die strukturierten Übungen

Dieses Kapitel zusammen mit dem Kapitel 4.3 beschäftigt sich ebenso mit der ersten Forschungsfrage, in der es um die Unterschiede und Gemeinsamkeiten der mündlichen Übungen ging. In den strukturierten Übungen wird der Lerner mit vielen Hilfsmitteln unterstützt (s. Kap. 3.2). Wie bereits in den Abbildungen 2a und 2b gezeigt wurde, ist die Anzahl der strukturierten Übungen im Lehrbuch Hallo größer als in Spektrum. Die folgenden Abbildungen 3a und 3b verdeutlichen den prozentualen Anteil der jeweiligen Arten strukturierter Übungen. Aus den Abbildungen lässt sich entnehmen, dass es im Lehrbuch Hallo auch eine größere Bandbreite der Aufgabenarten im Vergleich zu Spektrum gibt.

Abbildungen 3a und 3b: Strukturierte Übungen in Prozentzahlen in Hallo und Spektrum.

Die Erzählübungen sind in beiden Lehrbüchern beliebt, denn sie bilden die größte Kategorie der strukturierten Übungen und die zweitgrößte Kategorie aller mündlichen Übungen (s. auch

Abbildung 1a, 1b, 3a und 3b). Die Prozentzahl der Erzählübungen beträgt in Bezug auf strukturierte Übungen im Lehrbuch Hallo 36%, während Erzählübungen im Lehrbuch Spektrum geradezu die Hälfte der strukturierten Übungen abdecken. Spektrum beinhaltet deutlich mehr Text Zusammenfassen-Übungen: Der Anteil dieser Übungstypen von allen strukturierten Übungen ist 25%, während in Hallo die Prozentzahl dieser Übungen 13%

beträgt.

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15

Die Prozentzahl des Übungstyps Vorlesen variiert nicht stark zwischen den Lehrbüchern, jedoch enthält das Lehrbuch Hallo mehr Übungen dieser Art. Obwohl keins der Lehrbücher tatsächliche Ausspracheübungen beinhaltet, können die Lerner ihre Aussprache in diesen Übungen üben. Darüber hinaus lassen sich in diesen Übungen u. a. Wortschatz oder Wortfolge gut lernen oder wiederholen. Auch die Kategorie Sätze bilden steht in beiden Lehrbüchern ungefähr im gleichen Verhältnis. Übersetzungsübungen spielen in beiden Lehrbüchern keine wesentliche Rolle. Die geringe Anzahl von diesen Übungstypen könnte wahrscheinlich daran liegen, dass Übersetzungsübungen mitunter als wenig effektiv gelten, worauf bereits in Kapitel 2.1 verwiesen wurde.

Die Lehrbücher unterscheiden sich hinsichtlich der Anzahl der Spiele. Während es im Lehrbuch Hallo einige Spiele gibt, gibt es im Spektrum keine Spielübungen. Meiner Ansicht nach ist das ein bemerkenswerter Unterschied, wenn man in Betracht zieht, wie motivierende und nützliche Übungen Spiele sein können, weil sie Spaß machen und das Lernen der kommunikativen Kompetenz fördern (s. Kapitel 2.1).

4.3 Die semistrukturierten Übungen

Wie bereits in Kapitel 3.2 festgestellt wurde, haben die Lerner bei semistrukturierten Übungen mehr Freiheit, Text selbst zu produzieren. Das Lehrbuch Spektrum bietet sowohl mengenmäßig als auch prozentmäßig mehr semistrukturierte Übungen als Hallo (s. Abbildung 2a u. 2b), und in diesem Fall weist Spektrum eine größere Bandbreite an Aufgabentypen auf (vgl. Abbildung 3a und 3b). Die folgenden Abbildungen 4a und 4b stellen die Prozentanzahl des jeweiligen semistrukturierten Übungstyps in den Lehrbüchern dar.

Abbildungen 4a und 4b: Semistrukturierte Übungen in Prozent in Hallo und Spektrum.

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16

An den Abbildungen 4a und 4b lässt sich erkennen, dass die Diskussionsübungen deutlich die am häufigsten vorkommenden semistrukturierten Übungen in den beiden Lehrbüchern sind.

Im Lehrbuch Hallo bilden sie geradezu 87% von allen semistrukturierten Übungen, während die Prozentzahl im Lehrbuch Spektrum überraschend gleich ist, nämlich 86%. Ein Grund für die große Anzahl der Diskussionsübungen könnte daran liegen, dass sie vielfältige Übungen sind, bei denen die Lerner die Zielsprache in einer möglichst authentischen Interaktionssituation benutzen können. Dabei lassen sich zudem die Interaktionsfähigkeiten der Lerner üben, worauf in Kapitel 2 verwiesen wurde.

Die Übungen Statistik/Bild beschreiben betragen im Lehrbuch Hallo 13%, während in Spektrum der Anteil dieser Übungen bei 6% liegt. Hier ist zu bemerken, dass es in Hallo keine Übungen gibt, in denen die Lerner eine Statistik beschreiben sollen, und ebenso bekommen in Spektrum die Lerner keine Übungen, in denen sie mit Bildern arbeiten könnten. (S. Anhang, Bsp. 5 u. 6.) Ein weiterer bemerkenswerter Unterschied in den Lehrbüchern liegt darin, dass es im Lehrbuch Hallo keine Präsentationsübungen gibt, während Spektrum einige Präsentationsübungen anbietet. Die geringe Anzahl an Präsentationsübungen könnte vielleicht daran liegen, dass sie besonders wegen der emotionalen Belastung für viele Lerner auf dem Sprachniveau B1 überaus herausfordernd sein können. Es kann als stressig empfunden werden, vor der Gruppe einen mehr oder weniger freien mündlichen Vortrag zu halten. Auf der anderen Seite können Präsentationsübungen sehr nützlich sein, denn der Lerner kann mehr Erfahrung im Auftreten sammeln.

4.4 Diskussionsübungen

In diesem Kapitel werden die Diskussionsübungen in Bezug auf deren Hilfsmittel analysiert.

Der Grund für die Auswahl dieser Subkategorie liegt darin, dass die Diskussionsübungen die größte Kategorie aller mündlichen Übungen bilden (s. Abbildung 4a u. 4b). Die Aufteilung der Diskussionsübungen basiert im Folgenden darauf, welche Art von Hilfsmitteln die Übungen dem Lerner bieten. In Tabelle 4 werden die in den Diskussionsübungen vorkommenden Hilfsmittel vorgestellt und beschrieben.

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17 Tabelle 4: Beschreibung der Hilfsmittel

Hilfsmittel

Beschreibung der Hilfsmittel

Fragen

Die Lerner werden mit einer Frage/mehreren Fragen unterstützt.

Aussagesätze9 Dem Lerner werden ein oder mehrere Aussagesätze gegeben.

Wörter

Die Übung bietet einige Wörter als Hilfsmittel.

Bilder Die Lerner können die Bilder in der Diskussion benutzen.

Redemittel10

Dem Lerner werden verschiedene Redemittel gegeben.

Strukturen Der Lerner erhält einen kleinen Grammatikhinweis.

keine Hilfsmittel In der Übung werden keine Hilfsmittel geboten.

Bei der Kategorisierung der Hilfsmittel wurde festgestellt, dass beide Lehrbücher ungefähr die gleiche Menge an Hilfsmitteln pro Übung bieten. Das Lehrbuch Hallo bietet ca. 2,1 Hilfsmittel pro Diskussionsübung und Spektrum ca. 1,8, weswegen die Anzahl der Hilfsmittel größer als die Anzahl der Diskussionsübungen ist. Die Ähnlichkeit der Hilfsmittel und ihre Anzahl im Verhältnis zueinander war meiner Meinung nach recht überraschend. Die folgenden Abbildungen 5a und 5b zeigen, wie viele und welche Hilfsmittel die Lehrbücher bieten.

9 Die Subkategorien Fragen und Aussagesätze wurden nicht kombiniert, denn sie waren leicht zu trennen und in Bezug auf die Anzahl gab es einen relativ großen Unterschied.

10 Unter Redemittel werden in dieser Arbeit kurze Ausdrücke verstanden, die der Lerner in der Diskussion benutzen kann. Die Redemittel können z. B. Ausdrücke sein, mit denen einem Sprecher mitgeteilt werden kann, dass man ihm zuhört oder zustimmt. Die Redemittel werden in einem kleinen Kästchen oder auf einer separaten Seite angegeben.

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18

Abbildungen 5a und 5b: Hilfsmittel und deren Anzahl in den Diskussionsübungen in Hallo und Spektrum.

Die Abbildungen 5a und 5b verdeutlichen, wie stark die Übungstypen und deren Anzahl sich in beiden Lehrbüchern ähneln. Die vier beliebtesten Hilfsmitteltypen in beiden Lehrbüchern sind Fragen, Aussagesätze, Wörter und Redemittel. Text, Bilder, Strukturen und Übungen ohne Hilfsmittel waren weniger beliebt. Das folgende Kapitel 4.5 widmet sich der Analyse dieser Hilfsmittel.

4.5 Qualitative Analyse der Hilfsmittel in Diskussionsübungen

Wie in Kapitel 4.4 bereits festgestellt wurde, bieten die beiden Lehrbücher eine Reihe verschiedener Hilfsmittel in den Diskussionsübungen. Die Abbildungen 5a und 5b zeigten, dass die Hilfsmitteltypen und deren Anzahl in beiden Lehrbüchern recht ähnlich sind, was überraschend war. In diesem Kapitel werden diese Hilfsmittel anhand von Beispielübungen näher betrachtet. Am Ende dieses Kapitels wird auf die letzte Forschungsfrage über die Anforderungen des GER geantwortet.

Die beiden Lehrbücher bieten recht viele Fragen in den Übungen (s. Anhang, Bsp. 7 und 8).

Fragen bieten ein bestimmtes Thema zum Diskutieren und sie helfen dem Lerner, beim Thema zu bleiben. Die Fragen können auch vorgelesen werden, wobei die Intonation geübt werden kann. Wie Fragen, bieten auch die Aussagesätze oft ein fertiges Thema, über das die Lerner zusammen diskutieren können. Mitunter sind die Aussagesätze Behauptungen, über die die Lerner diskutieren sollen (s. Anhang, Bsp. 9). Diese Übungen dienen der Meinungsäußerung, die eine der Anforderungen des GER für das Sprachniveau B1 ist (s. Kap. 2). Beide

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19

Lehrbücher bieten auch Wörter, die bei der Sprachproduktion helfen können, denn die Wörter können unbekannt sein oder sind sonst relevant für die Diskussionsübung ( s.

Anhang, Bsp. 8 u. 10). Bei einigen Übungen sollen die Lerner anhand eines Texts diskutieren, wobei sie sehr viele Wörter lernen können (s. Anhang, Bsp. 11).

Beide Lehrbücher stellen relativ viele Redemittel zur Verfügung, die auch im Alltag gebräuchlich sind. In Hallo sind alle Redemittel auf drei Seiten am Ende des Buches gesammelt und sie sind auf diese Weise stets zur Hand. Im Beispiel 12 wird geraten, wie man in einer Diskussion den Sprechpartner unterbrechen kann. Hier lässt sich die Interaktionsfähigkeit üben, was zentral für die Kommunikation ist (s. Kap. 2). In Spektrum werden die Redemittel jeweils zusammen mit der Diskussionsübung geboten (s. Anhang, Bsp. 8), jedoch am Ende fast jedes Kapitels befindet sich eine Liste zusammengestellter Redemittel, die der Lerner auch leicht selbst im Internet anhören kann.

In den Lehrbüchern werden kleine Strukturen-Kästchen geboten, in denen ein kleiner Hinweis auf Grammatik gegeben wird. Im Beispiel 13 im Lehrbuch Hallo wird der Lerner daran erinnert, dass die Präposition und der Artikel zusammengeführt werden können. Dies macht das Sprechen natürlicher und schneller, und dadurch kann die mündliche Sprachkompetenz verbessert werden. In Spektrum gibt es eine Übung (s. Anhang, Bsp. 14) mit einem Hinweis auf die schwachen Maskulina. Die schwachen Maskulina werden im Gespräch leicht vergessen, denn sie kommen in der deutschen Sprache letztendlich nicht regelmäßig vor.

Solche kleinen Tipps sind sehr hilfreich, denn sie können dem Lerner mehr Selbstvertrauen geben, dass die Äußerung natürlich und korrekt ist. Daher wäre es gut, wenn solche kleinen Hinweise auf die Grammatik in beiden Lehrbüchern noch öfters vorkommen würden.

Aus den Abbildungen 5a und 5b lässt sich auch entnehmen, dass die Übungen, in denen keine Hilfsmittel angegeben wurden, in beiden Lehrbüchern nicht beliebt waren (s. Anhang, Bsp. 15 u. 16). Die geringe Anzahl an Übungen ohne Hilfsmittel könnte wahrscheinlich daran liegen, dass Übungen dieser Art noch etwas herausfordernd für Lerner auf dem Sprachniveau B1 sein können. In den Beispielübungen sind die Lerner mit den Themen jedoch wahrscheinlich vertraut und darüber hinaus sind die Themen persönlich interessant, weswegen diese Übungen nicht zu herausfordernd erscheinen. Darüber hinaus kann es auch nützlich sein, dass man ab und zu übt, die Sprache ohne fertig angegebene Hilfsmittel zu produzieren, denn in einer authentischen Situation erhält man normalerweise keine Hilfsmittel. Bilder als

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20

Hilfsmittel kommen in beiden Lehrbüchern seltener vor und sie sind oft ein Teil einer anderen Übung (s. Anhang, Bsp. 17). Obwohl Bilder an sich nicht besonders viel die Sprachproduktion erleichtern, bieten sie auf jeden Fall viele Ideen als Gesprächsimpuls.

Nach näherer Betrachtung der Diskussionsübungen kann festgestellt werden, dass die Anforderungen des GER mit Hilfe der vielseitigen Übungen in beiden Lehrbüchern gut erreicht werden können. Im GER (s. Kapitel 2.3) wird beschrieben, dass der Lerner an Gesprächen ohne Vorbereitung teilnehmen können soll, wenn die Themen vertraut und persönlich interessant sind oder wenn sie sich auf Themen des Alltags beziehen. Der Teilnahme an Gesprächen ohne Vorbereitung kann gut in den semistrukturierten Übungen geübt werden, denn die Lerner müssen spontan Text produzieren. Die Themen des Alltags, wie Familie und Reisen, werden in den Diskussionsübungen ebenso behandelt (s. Anhang, Bsp. 18 und 19).

Das Sprachniveau B1 erfordert auch, dass der Lerner in einfachen Sätzen eigene Träume, Ziele und Hoffnungen oder Ereignisse und Erfahrungen beschreiben kann. Diese können ebenso gut geübt werden (s. Anhang, Bsp. 16). Das Ziel ist auch, dass der Lerner kurz Pläne und Meinungen erklären und begründen kann. In der Übung im Lehrbuch Spektrum (s.

Anhang, Bsp. 9) sollen die Lerner über Thesen diskutieren, was sehr gut der Meinungsäußerung dient. Die beiden Lehrbücher bieten dem Lerner auch eine Reihe nützlicher und wichtiger Redemittel, die sich leicht auf die eigene Sprachproduktion anwenden lassen. Diese Redemittel sind meiner Ansicht nach sehr wichtig, wenn man seine Meinung äußert oder sonst fließender im Alltag kommunizieren möchte.

Die Anforderung „Ich kann eine Geschichte erzählen oder die Handlung eines Buches oder Films wiedergeben und meine Reaktionen beschreiben“ wird in beiden Lehrbüchern in den Erzählübungen statt Diskussionsübungen geübt. In Hallo wird geübt, Witze zu erzählen (s.

Anhang, Bsp. 20) und in Spektrum soll der Lerner die Handlungen einiger Filme wiedergeben (s. Anhang, Bsp. 21). Es sollte also nicht unerwähnt bleiben, dass die Anforderungen des GER nicht nur in Diskussionsübungen, sondern auch in anderen mündlichen Übungen in beiden Lehrbüchern behandelt werden.

(26)

21

5 ERGEBNISSE UND ZUSAMMENFASSUNG

Zielsetzung der vorliegenden Arbeit war der Vergleich zwischen den zwei Lehrbüchern Hallo!

3 und Spektrum B1+. Die beiden Lehrbücher sind für Erwachsene geeignet, die das Sprachniveau A2 des GER bereits abgeschlossen haben. Das Lehrbuch Hallo stammt von einem finnischen Verlag, während das Lehrbuch Spektrum von einem deutschen Verlag herausgegeben wurde. Als Methode für diese Bachelorarbeit wurde die qualitative Inhaltsanalyse verwendet und daher wurden die Lehrbücher dieser Arbeit sowohl qualitativ als auch quantitativ miteinander verglichen.

In Hallo gibt es insgesamt 108 mündliche Übungen, was 38% aller Übungen entspricht. In Spektrum gibt es wiederum 142 mündliche Übungen, deren Anteil 31% von allen Übungen ist.

Wenn man die mündlichen Übungstypen der beiden Bücher vergleicht, lässt sich feststellen, dass die Übungstypen überraschend gleich sind und ungefähr im gleichen Verhältnis stehen.

Die beiden Lehrbücher haben eine bemerkenswerte Anzahl an Diskussionsübungen, die in dieser Arbeit in Bezug auf die Hilfsmittel näher in Betracht gezogen wurden. Es wurde festgestellt, dass beide Lehrbücher ungefähr zwei Hilfsmittel pro Diskussionsübung bieten, jedoch wird der Lerner in Hallo ein wenig mehr mit Hilfsmitteln unterstützt. Die Hilfsmittel sind in beiden Lehrbüchern relevant, vielseitig und nützlich und daher auch wichtig für die Lerner, denn ohne sie könnten die Diskussionsübungen recht herausfordernd sein. Es wurde bemerkt, dass die Diskussionsübungen überraschend ähnlich sind. Darüber hinaus sind die in den Diskussionsübungen gebotenen Hilfsmittel sehr ähnlich und stehen ebenso im gleichen Verhältnis.

Die inhaltliche Ähnlichkeit der Lehrbücher war meiner Meinung nach überraschend, denn der Gesamteindruck der Lehrbücher war zunächst äußerst unterschiedlich. Allerdings zeigten die analysierten Lehrbücher einige deutlich erkennbare Unterschiede. Ein interessantes Ergebnis war, dass das Lehrbuch Spektrum deutlich mehr semistrukturierte Übungen beinhaltet als das Lehrbuch Hallo, während in Hallo die strukturierten Übungen die Mehrheit ausmachen. Ein weiterer Unterschied liegt darin, dass Spektrum keine Spiele umfasst, während es in Hallo einige Spiele gibt. Das Lehrbuch Hallo enthält wiederum keine Präsentationsübungen, wohingegen es im Lehrbuch Spektrum mehrere Präsentationsübungen gibt.

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22

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die beiden Lehrbücher eine Reihe vielseitiger, authentischer und interessanter Übungen über relevante Themen bieten, die die mündliche Sprachkompetenz fördern. Die Lerner erhalten auch eine angemessene Anzahl nützlicher Hilfsmittel, die das Sprechen erleichtern. Die Anforderungen des GER haben Berücksichtigung gefunden, denn die Ziele des GER für das Sprachniveau B1 lassen sich anhand beider Lehrbücher gut erreichen.

Die Herausforderungen dieser Arbeit betrafen hauptsächlich die Berechnung und Kategorisierung der Aufgaben. Aufgrund der unterschiedlichen Struktur der Lehrbücher war es mitunter schwierig, die Übungen einzuordnen. Bei der Kategorisierung der Übungen musste eine Auswahl getroffen werden, welche Aufgaben für diese Arbeit relevant sind.

Da finnische und deutsche Lehrbücher noch nicht ausführlich verglichen wurden, könnte das Thema in Zukunft noch viel zu entdecken bieten. Darüber hinaus sind die für Erwachsene geeigneten Lehrbücher in Finnland momentan weniger untersucht worden, was auch interessante Forschungsideen bieten könnte.

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23

LITERATURVERZEICHNIS

Primärliteratur

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(30)

25

ANHANG: ÜBUNGEN AUS DEN LEHRWERKEN

Beispiel 1 (Lesetipp in Hallo)

Aufgabenstellung: Wie findet ihr das Bild? Benutzen Sie in der Diskussion die Adjektive aus der Übung 15. Lesetipp: Daniel Kehlmann: Ich und Kaminski.

Hallo! 3, Übung 16b, S. 151

(31)

26

Beispiel 2 (Sätze bilden in Hallo)

Aufgabenstellung: Unterstreiche die konjugierten Verben in der rechten Spalte. Formuliere dann mündlich Sätze mit dem Partner.

Hallo! 3, Übung 12, S. 123.

(32)

27

Beispiel 3 (Sätze bilden in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 17b, S. 21

(33)

28

Beispiel 4 (Präsentation in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übungen 3 a & b, S. 119-120

(34)

29 Spektrum Deutsch B1+, Übungen 3 b & c, S. 120

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Beispiel 5 (Bildbeschreibung in Hallo)

Aufgabenstellung (B): Beschreiben Sie irgendeinen Platz aus der Übung A. Der Partner soll raten, um welchen Ort es geht.

Hallo! 3, Übungen A & B, S. 105

(36)

31

Beispiel 6 (Statistikbeschreibung in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 2b & c, S. 202

Beispiel 7 (Fragen als Hilfsmittel in Hallo)

Aufgabenstellung: Diskutieren Sie zu zweit über das Recycling. Verwenden Sie die Fragen als Hilfsmittel. Im Kästchen: Wie können Sie Zustimmung oder Ablehnung äußern? Lesen und hören Sie die Tipps 4 und 5 und verwenden Sie sie in der Diskussion.

Hallo! 3, Übung 17b, S. 54

(37)

32

Beispiel 8 (Fragen als Hilfsmittel in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 8 a), S. 144

(38)

33

Beispiel 9 (Aussagesätze als Hilfsmittel in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 5, S. 76

Beispiel 10 (Wörter als Hilfsmittel in Hallo)

Aufgabenstellung: Diskutiert zu zweit über Haustiere. Wenn du kein Haustier hast, kannst du dir eines ausdenken. Im Kästchen: In der Regel zeigt der Zuhörer, dass er dem Sprecher zuhört.

Wie macht man das auf Deutsch? Lesen und hören Sie den Tipp 1 auf der Seite 300 und verwenden Sie diese in der Übung.

Hallo! 3, Übung 7b, S. 20

(39)

34

Beispiel 11 (Text als Hilfsmittel in Hallo)

Aufgabenstellung: Lesen Sie die Fragen mit Ihrem Partner und beantworten Sie sie mündlich.

Die Lösungen finden Sie im Teil 12b. Im Kästchen: Wie können Sie Ihre Meinung äußern und den Sprechpartner nach der Meinung fragen?

Hallo! 3, Übung 12a, S. 173

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35

Beispiel 12 (Redemittel in Hallo)

Auf Deutsch: Auf diese Weisen kannst du deinen Sprechpartner unterbrechen, wenn Sie mehr erfahren wollen oder etwas nicht verstanden haben.

Hallo! 3, S. 301

Beispiel 13 (Strukturen in Hallo)

Aufgabenstellung: Erzählen Sie mit dem Partner, wohin die Maus läuft.

Hallo! 3, Übung 13a, S. 46

(41)

36

Beispiel 14 (Strukturen in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 13b, S. 61.

Beispiel 15 (keine Hilfsmittel in Hallo)

Aufgabenstellung: Diskutieren Sie in der Gruppe.

Hallo! 3, Übung 13b, S. 100

Beispiel 16 (keine Hilfsmittel, Träume in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 20b, S. 172

(42)

37

Beispiel 17 (Bilder als Hilfsmittel in Hallo)

Aufgabenstellung: Beschreiben Sie das Bild zu zweit möglichst genau. Was alles gibt es im Bild? Gleichzeitig wiederholen Sie die Naturwörter aus dem Kapitel 5.

Hallo! 3, Übung 16a, S. 150

Aufgabenstellung: Wie findet ihr das Bild? Benutzt in der Diskussion die Adjektive aus der Übung 15.

Hallo! 3, Übung 16b, S. 150

(43)

38

Beispiel 18 (Das Thema Familie in Hallo)

Aufgabenstellung: Füge die richtigen Fragewörter hinzu. Stelle deinem Partner die Fragen.

Schreibe auch seine/ihre Antworten auf. Du kannst dir weitere Fragen ausdenken.

Hallo! 3, Übung 3b, S. 14

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39

Beispiel 19 (Das Thema Reisen in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 6, S. 186

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40

Beispiel 20 (Geschichte erzählen in Hallo)

Aufgabenstellung: Lies mit deinem Partner mehr Witze. Was ist deiner Meinung nach der beste Witz? Lerne, den Witz auf Deutsch zu erzählen. Im Kästchen: Lesetipp, mehr Witze.

Hallo! 3, Übung 6c, S. 93

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41

Beispiel 21 (Die Handlung eines Films wiedergeben in Spektrum)

Spektrum Deutsch B1+, Übung 9 b & c, S. 208

Viittaukset

LIITTYVÄT TIEDOSTOT

Aspiration der stimmlosen Klusile /k/, /p/ und /t/ behandelt, die als Terminus und als Aussprachephänomen in den neuen Lehrbüchern dagegen nicht erwähnt wird, obwohl die Lerner in

Kohonen und Eskelä-Haapanen (2006, 12, 14) meinen, dass die Sprachbewusstheit auch die Bedeutung der persönlichen und sozialen Fertigkeiten und Einstellungen des

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